AUA plant angeblich Riesen-Sparpaket
Im Kampf gegen Billigflieger soll der AUA ein umfangreiches Sparpaket – inklusive Abbau hunderter Stellen - drohen. Laut Presse planen Austrian-Airlines-Chef Alexis von Hoensbroech und Finanzvostand Wolfgang Jani ein Kostensenkungspaket, welches seine Vorgänger im Umfang weit übersteigen soll. Dafür soll es laut Presse-Informationen auch schon die Rückendeckung der deutschen AUA-Mutter Lufthansa und des Aufsichtsrats geben. Dem Bericht zufolge geht es um Einsparungen von 100 Millionen Euro.
Hoensbroech wird dem Artikel zufolge außerdem bei der Präsentation der Neunmonatszahlen nächste Woche die Hoffnung auf ein positives Ergebnis für dieses Geschäftsjahr offiziell aufgeben. Es drohten wieder rote Zahlen.
50 Millionen durch Personalabbau
Aber zurück zum drohenden Sparpaket: Das "Strategieprogramm" vom Frühjahr, das ein Potenzial von 30 Millionen Euro hatte, habe sich offenbar als wenig effektiv erwiesen, heißt es in dem Artikel weiter. Nun sollen 100 Millionen Euro eingespart werden. Ab 2020 sollen 50 Millionen Euro davon über den Abbau von Personal erbracht werden. Das sind mehr als 500 Mitarbeiter der AUA, darunter Piloten, Flugbegleiter und Bodenpersonal. Derzeit hat die österreichische Fluglinie rund 7.000 Mitarbeiter.
Die anderen 50 Millionen Euro sollen über eine Reduktion der Sachkosten wieder reinkommen. Geplant sei unter anderem der Ersatz der 18 Dash-Turboprop-Maschinen durch zehn Airbus A320 - mit weniger Flugzeugen sollen zweieinhalb Mal so viele Sitzplätze verkauft werden.
Weiters würden, wie angekündigt, die Crew-Stützpunkte in den Bundesländern aufgelassen. Die deutsche Lufthansa übernehme die Deutschland-Flüge aus den Bundesländern. Parallel dazu sollen die Kräfte in Wien gebündelt werden: Die AUA übernimmt den Angaben zufolge die vier in Wien stationierten Flugzeuge samt Personal der Lufthansa-Tochter Eurowings, deren Wien-Basis de facto aufgelöst werde.
Verluste im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr flog die AUA heuer Verluste in Höhe von 53 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr war man im Juli noch von einem "knapp positiven Ergebnis", also einem kleinen Gewinn, ausgegangen. Der Mutterkonzern Lufthansa hatte der AUA aber mindestens 100 Mio. Euro Gewinn pro Jahr vorgeschrieben, damit Investitionen in die Flotte finanziert werden können. Dieses Ziel wurde noch nie ganz erreicht, in den Vorjahren war man aber mit 93 Millionen bzw. 83 Millionen Euro knapp dran.
Einer der großen Konkurrenten der AUA ist die Billigfluglinie Ryanair. Im Kampf gegen die Mitbewerber hat die AUA erst kürzlich ebenfalls die Einführung von Billigtickets angekündigt.
Billigtickets ohne Freigepäck auf AUA-Langstreckenflügen
Die Lufthansa und damit auch AUA und Swiss weiten nächste Woche den Verkauf von Langstreckentickets ohne Aufgabegepäck auf weitere Strecken aus. Wer bei den Austrian Airlines nur mit Handgepäck und ohne Koffer reisen will, zahlt auf Inlands- und Europaflügen schon seit 2015 weniger für "Light"-Tickets. Seit Juni 2018 wird dies auf Nordamerika-Kursen praktiziert. Wer doch Gepäck aufgibt, zahlt extra.
Ab 6. November gibt es diese Tarife, die nur freies Handgepäck umfassen, auch in Richtung Nahost und auf allen AUA-Interkontinentalflügen zwischen Österreich und Asien bzw. Afrika. Wie die AUA mitteilte, sind auf der Langstrecke Mahlzeiten und Getränke an Bord für die Passagiere aber auch in diesen Tarifen weiterhin kostenlos.
Kampf gegen Billigflieger: Extraleistungen kosten extra
Schon seit vielen Jahren ist es bei den Billigairlines Praxis, sich bei günstigen Flügen Extraleistungen extra bezahlen zu lassen. Mittlerweile sind auch viele andere Fluglinien dazu übergegangen. Einer der Effekte: Damit werden die Tickets auch auf Preisvergleichsportalen optisch "billiger".