Wirtschaft

ATX verliert stark, DAX rutscht unter 10.000 Punkte

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit massiven Verlusten begonnen. Der heimische Leitindex ATX rasselte bis um 9.15 Uhr um 117,8 Punkte oder 5,11 Prozent auf 2.188,15 Zähler nach unten.

Hohe Unsicherheit

In Wien brachen unter den Einzelwerten die Warimpex-Aktie um fast 14 Prozent ein. Die Do&Co-Titel büßten mehr als neun Prozent ein. Mehr als achtprozentige Kursrückgänge wiesen Addiko und Polytec auf. Die Schwergewichte OMV, Wienerberger, Raiffeisen Bank International und Erste Group sackten jeweils mindestens fünf Prozent tiefer.

Die Coronavirus-Pandemie lässt die Aktienkurse international weiter abrutschen. Die nicht abschätzbaren wirtschaftlichen Folgen durch die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit sorgen bei den Anlegern für hohe Unsicherheit und dadurch ausgelöste Verkaufswellen.

An der Wall Street gab es bereits am Vorabend schwere Verluste zu sehen, mit einem beachtlichen Minus von fast sechs Prozent beim Dow Jones. Bereits am Montag hatte der weltbekannteste Börsenindex den stärksten Rückgang seit der Finanzkrise im Jahr 2008 hinnehmen müssen.

Angst und Schrecken

Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag weiter abgesackt und erstmals seit Sommer 2016 unter 10.000 Punkte gefallen. Der Dax notierte in den ersten Handelsminuten 5,5 Prozent schwächer bei 9862 Zählern und damit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2016.

Die Einreiseverbote für Europäer, die US-Präsident Donald Trump am Mittwoch im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verhängt hatte, versetzten Anleger in Angst und Schrecken. „Die Aktienmärkte bleiben im Panikmodus“, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader.Die Europäische Zentralbank dürfte am Nachmittag über ein Hilfspaket zur Stützung der Konjunktur berichten.

„Dieses allerdings dürfte wie auch schon die Zinssenkungen der amerikanischen und britischen Notenbank nur einen geringen positiven Effekt auf die Börsen haben“, sagte Cutkovic. Unter Druck gerieten vor allem Aktien der Airlines. Lufthansa brachen um 9,6 Prozent ein. Schon zuvor hatte das Unternehmen für April etwa 23.000 Flüge nach Europa, Asien und den Nahen Osten gestrichen.