Wirtschaft

Atomausstieg: Vattenfall fordert 4,7 Mrd. Euro

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall fordert wegen des Atomausstiegs von Deutschland 4,7 Milliarden Euro. Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nannte diesen Streitwert am Mittwoch im Wirtschaftsausschusses des Bundestages, wie aus Regierungskreisen bekannt wurde.

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Vattenfall will vor einem internationalen Schiedsgericht in Washington Schadenersatz für die Stilllegung seiner Atomkraftwerke erstreiten. Eine Konzernsprecherin sagte, Vattenfall kommentiere ein laufendes Verfahren nicht.

Die frühere schwarz-gelbe deutsche Bundesregierung hatte nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan im Jahr 2011 den Atomausstieg auf den Weg gebracht. Vattenfall hatte in Deutschland die Meiler in Krümmel und Brunsbüttel betrieben, die bereits abgeschaltet sind. Bis Ende 2022 soll der Atomausstieg abgeschlossen sein.

"Unverschämt"


Die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sylvia Kotting-Uhl, nannte das Vorgehen Vattenfalls "unverschämt". Die Konzernspitze habe jahrelang mit Atom und Kohle auf ein falsches Geschäftsmodell gesetzt und verlange nun von den deutschen Steuerzahlern, "für das Managementversagen zu zahlen".

http://corporate.vattenfall.com/