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Weltenbrand im Fernsehen

Am 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger, Kronprinz Franz Ferdinand, in Sarajevo ermordet. Das Attentat gilt als der Auslöser für einen der schrecklichsten Kriege in der Menschheitsgeschichte: Von 1914 bis 1918 waren mehr als 17 Millionen Tote zu beklagen, davon mehr als neun Millionen Soldaten.

Es ist nicht nur der 100. Jahrestag des Kriegsbeginns, der dem ORF Anlass zu seinem Themenschwerpunkt gibt: „Die Gegenwart kann nur verstehen, wer das 20. Jahrhundert verstanden hat, und nur wer zurückblickt, kann die Zukunft klar sehen“, so ORF-Generaldirektor Alxander Wrabetz bei der Präsentation.

Fiktion und Realität

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Der Schwerpunkt wird sich durch alleORF-Medien ziehen. Im Fernsehen setzt man auf einen Mix aus fiktiven Spielfilmen und Dokumentationen. Fernseh-Direktorin Kathrin Zechner möchte die Auswirkungen des Krieges auch anhand einzelner Biografien in den Mittelpunkt stellen. Das Schicksal von 14 Individuen wird in der Dokumentation „14 Tagebücher des ersten Weltkriegs“ dargestellt. „Die Frage, die es zu beantworten gilt, ist, ob der Mensch lernen will, und ob der Mensch lernen kann“, betonte sie. Ein weiteres Highlight im Gedenkjahr ist der Spielfilm „Sarajevo“, der vom Attentat auf Franz Ferdinand handelt. In den Hauptrollen sind u. a. Florian Teichtmeister, Friedrich von Thun, Erwin Steinhauer und „Jedermann“-Darsteller Cornelius Obonya zu sehen.

Aspekte des Krieges

Mit den weniger bekannten Aspekten des Weltenbrands beschäftigt sich ORF III. Unter anderem wird die Programmleiste „zeit.geschichte“ ins Zeichen des Gedenkjahres gestellt. Außerdem kündigte Senderchef Peter Schöber die siebenteilige Doku-Reihe „The Great War of Nations“ an.

Auf 3Sat beginnt im Jänner eine Schwerpunktwoche mit der Dokumentation „Der taumelnde Kontinent“. Sie zeigt die Anfänge des politischen Kollaps’ 1914. Außerdem werde das Leben in der Monarchie thematisiert, das nicht immer einfach gewesen sei, berichtet 3Sat-Koordinator Reinhard Scolik.

Klassik im Gedenkjahr

Anlässlich des Jahrestags des Attentats in Sarajevo wird das ORF-Radio-Symphonieorchester die Wiener Festwochen eröffnen. Unterstützt wird es von Chören aus ganz Europa. Dies sei ein Friedensprojekt im Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkriegs und zeige die Verbundenheit Europas, sagt ORF-Radiodirektor Karl Amon. Am 28. Juni 2014 wird außerdem das Gedenkkonzert der Wiener Philharmoniker in Sarajevo, dirigiert von Franz Welser-Möst, übertragen.