Wirtschaft/atmedia

"Vorstadtweiber": Behörde prüft ORF

Der KURIER-Bericht über die auffällige Platzierung der Döblinger Boutique "08/15" in der ORF-Produktion "Vorstadtweiber" hat die Medienbehörde KommAustria auf den Plan gerufen.

Diese prüft nun, ob in dem Fall eine Produktplatzierung vorliege, bestätigte KommAustria-Sprecher Andreas Kunigk dem KURIER am Donnerstag. Aufgrund der Aufsichtspflicht gehe man der Frage nach, ob gegen Auflagen des Product Placement oder des Sponsoring verstoßen wurde, sagte Kunigk. Der ORF wurde um eine Stellungnahme gebeten.

Gegenüber dem KURIER hatte der ORF bereits erklärt, dass die Location die Produktionsfirma "mit einem branchenüblichen Motivvertrag angemietet, baulich für den Dreh verändert und neu ausgestattet" worden sei. Darüber hinaus sei das Fassadenlogo komplett verändert und durch ein fiktives Logo ersetzt worden. Produktplatzierungen sind dem ORF bei Unterhaltungssendungen prinzipiell nicht verboten, müssen aber vor und nach der Sendung ausdrücklich gekennzeichnet werden.

Geldwerte Leistung?

Die KommAustria muss sich nun mit der Frage auseinandersetzen, ob die Boutique eine geldwerte Leistung erbracht hat, etwa der Motivvertrag wirklich zu einem Preis abgeschlossen wurde, der auch anderswo verlangt worden wäre. Im äußersten Fall müsste die KommAustria dem ORF den Betrag abschöpfen.

Die Boutique "08/15" macht unterdies auf ihrer Facebookseite Werbung für die Sendung: "Pflichttermin!!!! Ab heute jeden Montag um 20.15 auf ORF1... ...Vorstadtweiber... Mit Nina Proll als Boutiquenbesitzerin vom,NullAchtFünfZehn‘...", steht dort zu lesen:

Alle Inhalte anzeigen