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RTL-Gründer will die TV-Vergreisung stoppen

RTL-Gründer und Medienpionier Helmut Thoma will es wieder wissen: Mit dem Projekt "Nix.TV" möchte der gebürtige Österreicher einen Kontrapunkt zur "Vergreisung des Fernsehens" setzen. Vierzig Studenten mit Medienausbildung bespielen seit dieser Woche einen zweistündigen Sendeplatz auf dem regionalen Privatsender NRW TV(Weitere sollen folgen). Thoma verspricht "ein richtiges Mitmachfernsehen", wo die Zuschauer über Facebook und Twitter eingebunden werden. Dieser Abschied vom "Push-Fernsehen" erinnert nicht zufällig an das Internet-affine Projekt Giga.TV, das 2006 eingestellt wurde. Kein Zufall, sagt Thoma: "Mein Partner ist Helmut Keiser, der vor 12 Jahren Giga TV gegründet und das auch mehrere Jahre gemacht hat. Damals gab es aber noch keine Social Media." Diese hätten die Interaktion mit dem Publikums intensiviert.

Verlorene Generation

Thoma beklagt seit mehreren Jahren, dass die Jungen dem Fernsehen abhanden kämen, und warnt vor einer verlorenen Generation: "Das Fernsehen vergreist in Riesenschritten." Öffentlich-rechtliche wie Private verlören zunehmend an Boden, wie sich am Durchschnittsalter des TV-Publikums ablesen lasse: "Sat.1 liegt im Schnitt schon über 50 Jahren, ZDF bei 62", meint Thoma. Die Liste ließe sich fortsetzen, unterm Strich bleibt für Thoma aber stehen, dass die junge Zielgruppe missachtet werde. Das ist mathematisch bedingt: "Man kann natürlich leichter große Reichweiten erzielen, wenn man sich über größere Zielgruppen erstreckt, etwa bis 60. Da kommen mehr Leute zusammen."