Ressortleiter-Bestellung sorgt für ORF-Zores
Oberösterreich vor: Der bisherige Chef vom Dienst des "Ö3-Weckers", Rupert Kluger, wird neuer Leiter des Wirtschaftsressort im ORF-Radio. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bestellte ihn laut APA-Meldung vom Montag. Eine brisante Bestellung, denn Kluger wurde dem Vernehmen nach vom Radiochefredakteur Hannes Aigelsreiter abgelehnt. Auch bei den Redakteuren fiel der als politischer Wunsch der ÖVP gehandelte Kandidat durch. Bei seinem Hearing wurden Juroren ausgetauscht, was Kritiker als Manipulation des Hearing-Ergebnisses deuteten.
Amon enthielt sich
Der studierte Betriebswirt Kluger begann seine ORF-Karriere 1992 im Landesstudio Oberösterreich. 2002 wechselte er nach Wien, als der oberösterreichische Landesdirektor Kurt Rammerstorfer Radiodirektor wurde. Seither ist er Chef vom Dienst beim "Ö3-Wecker". Als Unterstützer gelten zwei Oberösterreicher in der Politik: Wirtschafskammerchef Christoph Leitl und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (beide ÖVP).
Damit hat Alexander Wrabetz schon den zweiten Radioressortleiter bestellt, dem eine parteipolitische Zuordnung nachgesagt wird. Innenpolitikchef Edgar Weinzettl galt als SPÖ-Wunsch. Offen sind noch die Bestellungen des Ö1-Chefs und des niederösterreichischen Chefredakteurs – bei Letzterem gilt der schwarze Betriebsrat Robert Ziegler als aussichtsreich. Vorgängerin Christiane Teschl wechselte nach Wien.
Die Debatte um den neuen Wirtschaftsressortleiter im ORF-Radio, Rupert Kluger, ist um eine Facette reicher. Sein Vorgänger Michael Csoklich, ein angesehener Wirtschaftsjournalist, der im Vorjahr den ORF verlassen hatte, kritisierte die Entscheidung öffentlich via Twitter:
Csoklich erinnert an den Fall des Radio-Innenpolitikchefs Edgar Weinzettl, der ebenfalls gegen die Widerstände der Redaktion bestellt worden war. Er galt als SP-Wunsch.