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ORF-Onlinechef: Wechsel zur FPÖ „derzeit“ kein Thema

Für ORF-Onlinechef Thomas Prantner ist ein Wechsel in die Politik kein aktuelles Thema. Die FPÖ soll ihm in jüngerer Vergangenheit eine entsprechende Funktion angeboten haben. In einem APA-Interview wurde er nun dazu befragt. „Derzeit nicht“, antwortete Prantner, der in den 1990er Jahren mit einer von ihm gegründeten Bürgerliste erfolgreich war. Er habe damals ein Angebot für eine „politische Funktion in höherer Ebene“ bekommen, sich aber für den ORF entschieden. „Diese Entscheidung war und ist bisher richtig.“

FPÖ gleichbehandeln

Onlinechef Prantner macht sich neben seinen eigentlichen Agenden dafür auch Gedanken über die politische Berichterstattung im ORF: „Zum Thema FPÖ halte ich fest, dass es für die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit des ORF als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen wichtig ist, alle Parteien in der Berichterstattung in TV, Radio und Online gleich zu behandeln. Diese redaktionelle Gleichbehandlung sollte gegenüber allen Parteien gelten, selbstverständlich auch gegenüber der FPÖ.“ Was den von ihm verantworteten Onlinebereich betreffe, „funktioniert dieses Prinzip weitgehend gut, daher gibt es da auch kaum Kritik“.

Redakteurssprecher Dieter Bornemann reagierte auf KURIER-Anfrage verhalten ironisch: „Da hat Herr Prantner völlig recht. Alle Parteien sind in der Berichterstattung gleich zu behandeln. Problematisch ist es allerdings, wenn sich ORF-Mitarbeiter an eine Partei anlehnen, um ihre Karriere zu befördern.“

Wichtiger Mann für FP

Für die FPÖ ist Prantner offenkundig ein wichtiger Mann: FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger machte bei der letzten ORF-Wahl sich für Prantner stark. „Ich werde meine Stimme von der Zukunft des Online-Direktors Thomas Prantner abhängig machen“, erklärte er vor der Generaldirektorenwahl 2011. Prantner wurde in Folge Onlinechef, Steger stimmte für Wrabetz' Wiederwahl.