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ORF-General begräbt die Idee vom Neubau

Die ORF-Zentrale dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Küniglberg verbleiben. Am Montag musste ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz seinen Antrag zur Zukunft des ORF-Zentrums – Neubau in St. Marx oder sanierter Standort Küniglberg – an die Stiftungsräte versenden. Diese werden am 13. September abstimmen.

Wie aus dem ORF zu hören war, geht die Grundprämisse des Antrags nun von einer Konsolidierung der bisherigen Standorte Küniglberg, Argentinierstraße und Heiligenstadt aus. Herzstück soll ein neuer zentraler Newsroom sein, der die ORF-TV-Sender, Radios und Online gleichermaßen bedient. Und der soll auf dem Küniglberg stehen.

Politische Brisanz

Voraussetzung für einen Verbleib im sanierten, bisherigen ORF-Zentrum ist, dass die Standort-Konsolidierung räumlich dort möglich ist. Ansonsten wäre der ursprünglich von Wrabetz gewünschte Neubau in St. Marx weiter eine Option. Nun wird bis Jahresende ein Raum- und Funktionskonzept erarbeitet, das das Zusammenwachsen der Medien entsprechend berücksichtigt. Zu diesem Zweck hat sich der ORF den deutschen Bauingenieur Bert Müller geholt, der auch schon für den Neubau des RTL-Sendezentrums in Köln verantwortlich zeichnete.

Um den möglichen Neubau des ORF-Zentrums in Wien St. Marx hatte es heftige, teils auch parteipolitisch motivierte Auseinandersetzungen gegeben. Belegschaftsvertreter sowie ÖVP-nahe Stiftungsräte waren dagegen, auch einige rote Räte wollten keinen Neubau aus Angst vor den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten eines solchen Großprojekts.