Japanische Mediengruppe Nikkei kauft "Financial Times"
Die legendäre britische Wirtschaftszeitung Financial Times wechselt den Besitzer: Der Verlag Pearson verkauft das lachsrosa Großformat, das nicht nur in Großbritannien eine Institution ist, um fast 1,2 Milliarden Euro an die japanische Mediengruppe Nikkei.
Der Pearson-Verlag hatte erst am Donnerstag bestätigt, er wolle die FT Group verkaufen. Dazu gehören neben der Financial Times ein 50-Prozent-Anteil am Wirtschaftsmagazin The Economist sowie ein Gemeinschaftsunternehmen in Russland mit dem Blatt Wedomosti. Die Wirtschaftszeitung verkauft nach eigenen Angaben täglich 720.000 Exemplare – auf Papier und online.
Nikkei will den Deal nach der Prüfung durch die Aufsichtsbehörden im vierten Quartal über die Bühne bringen, hieß es am Donnerstag.
Hohes Standing
Der Verkaufspreis zeigt das hohe Standing der 1888 gegründeten Zeitung. Die nicht minder legendäre Washington Post hatte im Jahr 2013 für gerade einmal 227, 7 Millionen Euro den Besitzer gewechselt – damals schlug Amazon-Gründer Jeff Bezos zu. Der Financial Times war es in den vergangenen Jahren wie kaum einer zweiten Zeitung gelungen, im Digitalbereich Fuß zu fassen. Die teilweise hochspezialisierten Wirtschaftsnachrichten der Zeitung waren den Lesern schon früh digitale Abos wert, für die sie gerne zahlten. Andere Medien kämpften dagegen stark mit der Einführung von sogenannten Bezahlschranken. Seine Anteile am Wirtschaftsmagazin Economist wird Pearson behalten, hieß es.