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"Ich will ja niemandem seine Skepsis nehmen"

Die Dokumentation war umstritten – und höchst erfolgreich. 100.000 Zuschauer sahen „Am Anfang war das Licht“ im Kino, am Mittwoch wird P.A. Straubingers Film erstmals im Fernsehen gezeigt (20.15 Uhr, ORFeins). Provokantes Thema: Können Menschen ohne Essen und Trinken auskommen? Und sich stattdessen von Licht ernähren? „Ich persönlich glaube, dass das Thema die Leute bewegt“, sagt Straubinger. „Weil es nicht nur um die Lichtnahrungsgeschichte geht, sondern generell um die Frage: Gibt es mehr als das rein Materielle?“

In jahrelangen Recherchen trug er seine Belege zusammen. Bringt etwa das Beispiel eines indischen Weisen, der jahrzehntelang keine Nahrung zu sich genommen haben soll; während einer zehntägigen Überwachung im Krankenhaus sei er ebenfalls ohne Speis und Trank ausgekommen, bestätigen indische Ärzte im Interview.

Der Film spürt den Grauzonen der Wissenschaft empathisch nach – was Kritiker als unwissenschaftlich, ja gar als gefährlich empfanden. Der Vorwurf sei für ihn „von der Logik her“ nicht nachvollziehbar, sagt Straubinger. „Ich zeige ja nicht nur die Todesfälle, zu denen es durch Experimente mit dem Lichtnahrungsprozess schon gekommen ist, es wird in dem Film immer wieder gewarnt – nicht nur von Schulmedizinern. Es kann großen Schaden am Körper verursachen. Aber das heißt nicht, dass ich das nicht thematisieren darf.“

Der prominente Sendeplatz sei „mutig und alles andere als selbstverständlich“, findet Straubinger. Anschließend an die Doku wird ein Talk ausgestrahlt: Der Filmemacher diskutiert mit dem Mathematiker und Kritiker Ulrich Berger, dem Fastenspezialisten Ruediger Dahlke und der Psychologin Ulrike Schiesser. Straubinger: „Ich finde es sehr gut, dass es diese Runde gibt, in der auch die skeptische Seite Dampf ablassen kann. Und ich hoffe, dass es mir gelingt, einige Missverständnisse klarzustellen. Ich will ja niemandem seine Skepsis nehmen.“

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