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Das große Aussieben

So viel Talent hat Österreich? Es scheint ganz so. Mehr als 1000 Bewerber wollten an der dritten Runde der Casting-Show teilnehmen. 300 von ihnen schafften es in die Vorausscheidung. Noch bis 22. Juli stürmen sie das Studio am Wiener Rosenhügel. Erstmals dürfen die Kandidaten sich dort vor den Kameras, der Jury und dem Publikum präsentieren, aber nur 20 von ihnen können an der ersten Live-Show am 18. Oktober (20.15 Uhr, ORFeins) teilnehmen. Das beeindruckendste Talent der Nation wird dann in der Finalshow am 8. November gekürt. Als Preis winken, wie in den Jahren zuvor, 100.000 Euro.

Begabungs-Vielfalt

Was man dem Publikum darbieten möchte, ist grundsätzlich egal. Ob Singen, Zaubern oder Schuhplatteln, alles ist möglich – gewann doch letztes Jahr eine tanzende Hündin das Finale. Auch heuer sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen vertreten: In der dritten Vorrunde, die am 27. September ausgestrahlt wird, begeistert neben zahlreichen Sängern etwa ein Hobby-Jongleur. Außerdem ist der künstlerische Nachwuchs des Landes stark vertreten: Zwei 13-jährige Tänzer legen einen Jive aufs Parkett, von dem sich so mancher Dancing Star noch etwas abschauen könnte, und eine 15-Jährige singt, zwei unterschiedlich farbige Schuhe an den Füßen, mit starker Stimme eine Christina-Aguilera-Ballade. Einfach rührend.

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Nicht immer trifft hingegen die Jury den Ton. Zabine, natürlich im Dirndl, freut sich über Volksmusik-Beiträge, Primaballerina Karina Sarkissova versucht sich an halblustigen Witzen, Sido ist angriffig und Peter Rapp macht auf lieber Opi, ist aber ungewohnt direkt: „Seid’s ihr abgeschoben worden?“ fragt er beispielsweise an einer Stelle drei serbisch-österreichische Musiker-Geschwister.

Das Publikum kümmert’s wenig. Es applaudiert begeistert und schon in der Casting-Runde gibt es Standing Ovations.

So auch für Florian aus Innsbruck. Nachdem ihn seine Lebensgefährtin verlassen hat, ist er alleinerziehender Vater von drei Buben. Beworben hat er sich bei der „Großen Chance“ auf Wunsch seines jüngsten Sohns. Klar, dass Frauenherzen höher schlagen, wenn der muskulöse Tiroler dann auch noch „So liab hob i di“ von Andreas Gabalier zum Besten gibt. Ob es für ein Weiterkommen reicht, ist ab 13. September jeweils freitags in den Castingrunden zu sehen (20.15 Uhr, ORFeins).

Neuerung

Ähnlich wie bei der britischen Show „The X-Factor“, mit deren Konzept auch der deutsche Privatsender VOX erfolgreich ist, kann heuer erstmals jeder Juror einen Kandidaten auswählen, den er im weiteren Verlauf der vier Live-Shows betreut.

Gezeigt werden diese am 18. und 25. Oktober, sowie am 2. und am 8. November.