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Der TV-Fahrplan in Spielberg: Leises Röhren am Schirm

Die zweitbeste Location neben der Boxengasse ist die Fernsehcouch. Wenn am Sonntag, 21.6., in Spielberg die Motoren verhalten röhren (früher war das wirklich lauter), steht dank moderner Übertragungstechnik der hochauflösende Fernseher als bester Begleiter durch die Rundenbestzeiten bereit. Der mittlerweile etwas zurückgenommene Sound wird zum Ausgleich durch umso schärfere Bilder in HD ersetzt.

Nach elf Jahren ist wieder ein österreichisches Formel 1-Rennen angesetzt und der ORF will diesen Anlass standesgemäß begehen. Nach dem Vor- und Begleitprogramm in den Nachrichten, in Reportagen und im Radio (Ö3 ist heuer das offizielle Ringradio), steigt ORFeins bereits am Vormittag in die Live-Berichterstattung ein.

Die erste Begrüßung vom Ring kommt um 11.25 Uhr, danach gibt es einen Rückblick auf die früheren Highlights des Großen Preis von Österreich, der vor der Erbauung des ehemaligen Österreich-Rings am Flugfeld im benachbarten Zeltweg abgehalten wurde. Eine Reminiszenz an die Vergangenheit stellt auch das Legendenrennen dar, das um 12.40 Uhr startet: Niki Lauda, Gerhard Berger, Helmut Marko und Alexander Wurz drehen auf dem rot-weiß-roten Kurs ihre Runden.

Um 13.25 Uhr wird erneut live nach Spielberg geschaltet, wo um 14.00 Uhr das Rennen beginnt, das vom bewährten Team Ernst Hausleitner und Wurz kommentiert wird. Das Duo hat selbst bereits Legendenstatus und heimste für seine Formel-1-Berichterstattung auch eine ROMY ein. Wurz selbst war beim letzten Grand Prix in Spielberg vor elf Jahren auch noch aktiver Fahrer.

Auf ein Studio verzichtet der ORF bei dem Rennen diesmal und tauscht die Lounge gegen Beweglichkeit ein: Die Reporter sind mit Funkkameras unterwegs und werden sich von den Boxengassen oder dem Fahrerlager und anderen Orten des Geschehens zu Wort melden. Im Vorlauf des Rennens meldet sich Hausleitner als einziger deutschsprachiger Reporter live auf dem FIA-Show-Truck und holt die letzten Infos von Vettel und Co. ein.

Gastgeber ORF

Mit der Rückkehr des Grand Prix nach Spielberg schlüpft der ORF seit Langem auch wieder in die Rolle des Host-Broadcasters bei einem Formel-1-Rennen und wird die Bilder für die internationalen Fernseh- und Radiosender herstellen. Kostet das mehr oder bringt das den ORF Einnahmen? "Das ist für uns ein großer Aufwand, verbunden mit dem Einsatz finanzieller Mittel", meint Sportchef Peter Trost. "Verdienen können wir nichts."

Das Produktionsteam umfasst insgesamt 40 Techniker, die Schnitt und Übertragung koordinieren. Für die Beitragsproduktion am Veranstaltungsort kommen drei mobile Schnittplätze zum Einsatz, ein HD-Übertragungswagen und ein mobiler Contentspeicher stehen für die Live-Produktion bereit.

In Zusammenarbeit mit den Behörden wird die ORF-Technik außerdem für die Frequenzkoordination am Ring zuständig sein: Es gibt mehr als 700 Einzelfrequenzen für Mikrofone, Kameras, Walkie-Talkies etc.

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