"Der Minister": Politsatire über Guttenberg
Von Barbara Beer
Eine Aufsteiger-Geschichte, wie sie – abgesehen von den Adelstiteln – auch nach Österreich passen würde: Franz Ferdinand von und zu Donnersberg (Kai Schumann) kann alles verkaufen. Der junge Adlige sieht seine Zukunft in der Politik und geht seinen Weg, bis er an der Tür zum Kabinett der Kanzlerin klopft. Angela Murkel (Katharina Thalbach) beäugt den jungen Abgeordneten, der mit seiner Hochglanz-tauglichen Gattin Viktoria (Alexandra Neldel) zum Liebling des Boulevards geworden ist, mit Skepsis. Donnersberg erkennt: Um sein Ansehen bei der Kanzlerin zu heben, muss ein Doktortitel her. Kaum promoviert (mit Hilfe seines klugen Freundes), wird er Wirtschaftsminister.
Szenenfotos aus der Guttenberg-Satire
„Der Minister“ heißt die Politsatire von Erfolgsproduzent Nico Hofmann („Rommel“), die SAT.1 am Dienstag um 20.15 Uhr zeigt. Der Film ist an reale politische Ereignisse angelehnt – vor allem an die steile Karriere des ehemaligen deutschen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg, seinen Aufstieg und seinen Fall durch die Plagiatsaffäre.
Bei der Deutschlandpremiere ließ sich kein Politiker blicken. Um den Porträtierten selbst ist es ruhig geworden. Guttenberg lebt in den USA und will deutsche Medien meiden, wie er nun dem Schweizer Sonntag sagte. Auch äußerlich ist alles anders: Das Haargel ist weg.