NZZ.at startet am 21. Jänner mit Abomodell. Ob Leser bereit sind, auch online für Inhalte zu zahlen, muss sich weisen.
Unter dem Titel „Die garantiert letzte Diskussion über die Zukunft der Medien“ hatte NZZ.at am Montagabend in die Redaktionsräume in der Wiener Innenstadt geladen. Ein Scherz, natürlich, wie Chefredakteur Michael Fleischhacker gleich zu Beginn einräumte. "Es ist die letzte Diskussion – zumindest bis zur nächsten".
Immerhin: Dass sich Qualität auch in Zukunft durchsetzen werde, darüber waren sich KURIER-digital-Geschäftsführer
Martin Gaiger, die Vorsitzende des Schweizer Medienverbandes
Verena Vonarburg und Peer Teuwsen, bei der
NZZ in der Scheiz zuständig für Produktentwicklung, einig. "Im Onlinebereich merken wir, dass man auch mit gutem Journalismus die Reichweite steigern kann", sagte
Martin Gaiger.
Knackpunkt blieb die Frage, ob Leser künftig dazu motiviert werden könnten, für diese Qualität auch zu zahlen. "Bezahlmodelle werden sich weiter durchsetzen", prophezeite Verena Vonarburg als Trend für 2015. Michael Fleischhacker zeigte sich skeptisch. "Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass sich solche Modelle 'weiter' durchsetzen." In der Vergangenheit hätten sie das jedenfalls nicht getan.
Vor der nächsten Diskussion, könnte der empirische Beweis in den die kommenden Monate erbracht werden. Morgen startet mit
NZZ.at der Österreich-Ableger des Zürcher Medienhauses mit einem Abo-Modell. Erstmals verschwindet dann der "Content" eines österreichischen Medienprodukts hinter einer Paywall.
Im Interview mit ATMEDIA zeigte sich
NZZ-Produktmanager Peer Teuwsen im Anschluss an die Diskussion jedenfalls optimistisch. "Hier in
Österreich bricht ein Teil unserer
Wette auf die Zukunft an", meinte Teuwsen. "Ob dann in einem Land, wo alles gratis ist, jemand etwas dafür bezahlen will, das ist die Herausforderung, der wir uns stellen."