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ATV: Kündigungen von "Am Punkt"-Team kolportiert

ATV spart nach dem Flop von "Wien, Tag und Nacht" nun offenbar in der Information. Laut KURIER-Informationen haben am Mittwoch drei Mitarbeiter von "Am Punkt" vom Betriebsrat die Mitteilung bekommen, dass sie bis 15. Mai die Kündigung erhalten. Einzig Moderatorin Sylvia Saringer, die derzeit in Elternteilzeit ist, bleibt damit aus dem Team der Diskussionssendung bei ATV. Eine vierte Kündigung soll im Raum stehen. Der KURIER hat ATV schriftlich und telefonisch Anfragen zu dem Thema geschickt, die nicht beantwortet wurden. In einem Statement gegenüber der APA hieß es aus der ATV-Geschäftsführung, man kommentiere "Gerüchte um Personalmaßnahmen grundsätzlich nicht“.

ATV-Eigentümer Herbert Kloiber hatte erst kürzlich bestätigt, dass das Talk-Format eingestellt wird. „Nach fast fünf Jahren haben wir einvernehmlich beschlossen, die etwas müde gewordene Sendung durch ein neues Format zu ersetzen“, erklärte Kloiber. Inoffiziell ist von einem neuen Reportage-Format die Rede, berichtete die APA.

Dünne Personalausstattung

Sollte es zu einer weiteren angeblich angepeilten Kündigung im Nachrichtenbereich kommen, wäre die ohnehin dünne Personalausstattung wohl im kritischen Bereich, erfuhr der KURIER intern. Dann kämen auf vier Nachrichtensendungen vier Redakteure. Schon jetzt sei man bei Zeitausgleich, Ersatzwochenenden und Überstunden in einem sehr schwierigen Bereich am Rande des Erlaubten. ATV gab auch hierzu auf Anfrage keine Stellungnahme ab.

Weil "Am Punkt" eingespart wird, soll der Sender außerdem mehr als die Hälfte der Medienförderung zurückzahlen müssen, die die Medienbehörde RTR für die Sendung ausschüttete. Von insgesamt 280.000 Euro muss nach Informationen des KURIER und der APA mehr als die Hälfte zurückgezahlt werden. Weil der Sender nur 18 Ausgaben zeigt, soll er demnach mehr als die Hälfte der Medienförderung für „Am Punkt“ zurückzahlen. Auch dies wollte die ATV-Geschäftsführung nicht kommentieren: „Wenn dem so ist, klären wir das direkt mit der RTR und nicht über die Medien", hieß es.