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Der ORF gedenkt, Intellektuelle protestieren

Es galt, ein Jubiläum zu feiern: 90 Jahre wird das Radio in Österreich alt. Im ORF-Funkhaus in der Argentinierstraße lief am Mittwoch auf Ö1 ein Schwerpunkt zur Geschichte des österreichischen Rundfunks. Vor der Tür des Sendegebäudes fanden sich Intellektuelle und Künstler zu einer Demo ein.

Der Grund: Die ORF-Geschäftsführung hat im Frühjahr beschlossen, alle Unternehmensteile auf dem Küniglberg zusammenzuziehen – die Sender Ö1, Radio Wien und FM4 würden also aus dem historischen Gebäude abwandern.

"Happy No-Ending"

Mehrere Dutzend Interessierte hatten sich auf Einladung von "Radio muss im Funkhaus bleiben" eingefunden und lauschten den Worten von Schauspielerin Maria Happel, Journalistin Barbara Coudenhove-Calergi oder Schriftsteller Doron Rabinovici. Dieser betonte, dass die versammelten Künstler bei drohender Gefahr "gerne ungehörig" werden. Ein "Happy No-Ending" wünschte etwa Schriftsteller Robert Menasse dem Funkhaus. "Ein kleines Radiomanifest" hielt Schauspieler Karl Markovics: "Das Funkhaus ist für meine Generation untrennbar mit dem Radio verbunden." Dabei handle es sich um ein "lebendiges Objekt". "Als solches braucht es Freiheit und Unabhängigkeit, auch vom Fernsehen.