Wirtschaft

Kfz-Werkstätten-Vergleich: Autobesitzer müssen ordentlich blechen

Ein Parkschaden, das Service oder bloß die §57a-Pickerl-Überprüfung – der Besuch in einer Kfz-Werkstätte kann ordentlich ins Geld gehen. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Preis-Monitorings durch die Arbeiterkammer, das im April/Mai bei 37 Wiener Kfz-Werkstätten durchgeführt wurde. Verglichen wurden die Reparatur-Stundensätze für 16 Marken: Audi, BMW, Citroën, Fiat, Ford, Hyundai, Kia, Mazda, Mercedes, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Skoda, Toyota und  VW.

„Je nach Schaden, Werkstatt und Automarke müssen Autofahrer beim Mechaniker für eine Reparatur zwischen 120 und 313 Euro pro Stunden rechnen, auch bei E-Autos“, so die AK. Im Durchschnitt zahlt der Autobesitzer fast 164 Euro für die Mechanikerstunde. Das bedeutet eine Preissteigerung von rund 12 Prozent zum Vorjahr. Die Spengler- und Lackierer-Arbeiten sind um etwas mehr als acht Prozent auf durchschnittlich rund 215 Euro pro Stunde gestiegen.

Kleinere Werkstätten

„Wie bei allen anderen sind die Kosten  auch bei den Werkstätten gestiegen, diese werden weitergegeben, und das erklärt den Preissprung zwischen 2022 und 2023“, sagt Arbeiterkammer-Marktforscherin Manuela Delapina zum KURIER. Ob Service oder Reparatur, die billigsten Werkstätten verlangen  ab 120 Euro pro Stunde. Die Arbeiterkammer  hat die Preise nicht nur in Markenwerkstätten erhoben sondern auch bei kleineren Betrieben.
„Die kleineren sind vergleichsweise günstiger als die großen Markenwerkstätten“, sagt Delapina. „Man kann jedem Autobesitzer nur raten, bei mehreren Werkstätten die Kosten für die Arbeitsstunden vorab anzufragen und zu vergleichen.“ Beim Preis für schwierige Reparaturen in der teuersten Typenklasse  haben Audi, Skoda und VW die Nase  vorn. Der höchste Stundensatz betrug laut AK 313,13 Euro, elf Marken verlangten maximal 201,70 pro Stunde; und der Durchschnittspreis lag bei 178,29 Euro.

Die AK räumt aber ein, dass die Marken-Werkstätten  für komplexere Reparaturen mitunter das bessere Know-how haben und Originalteile einbauen. „Da wird mit moderner Technik repariert und das bezahlt man dann auch“, sagt die AK-Expertin. „Bei Luxusfahrzeugen ist auch die Reparatur teurer.“ Es gibt jedoch Werkstätten, die einheitliche Stundensätze verrechnen – unabhängig davon, ob es sich um einen billigen oder teuren Fahrzeugtyp handelt

 

Was eine Arbeitsstunde – je nach Auto und Schaden – in den untersuchten Wiener Kfz-Fachwerkstätten kostet (in Euro)

 

Leistung                                     von      bis       teurer zu 2022

Mechaniker/Service                 120,00   278,21    + 12,4 %

Mechaniker/Reparatur             120,00   313,13    + 11,8 %

Mechaniker/Service (E-Auto*)  120,00   230,11    +  9,5 %

Reparatur (E-Auto*))               120,00   313,13    +  9,1 %

Kfz-Lackierer                         120,00   278,40    +  8,3 %

Spengler                               120,00   278,40    +  8,2 %

*) Mittelklasse-Auto

 

Pickerl-Kosten

Auch bei der §57a-Begutachtungsplakette, dem Pickerl, differieren die Preise deutlich. Mit 49,70 Euro ist der ÖAMTC am günstigsten, gefolgt vom ARBÖ mit 59,90 Euro.  Der Durchschnittspreis quer über alle Automarken betrug 83,57 Euro. Die höchsten Preise gab es bei Mercedes (131,40 Euro), Audi, Skoda und VW (maximal je 130,70 Euro). Alle anderen Markenwerkstätten verlangten maximal 125,70 Euro.

Gebrauchte Autos

Indes sind die Gebrauchtwagenpreise im Mai 2023 um 0,2 Prozent gesunken. Im Schnitt kostet ein Gebrauchter 28.184 Euro. „Bei den Gebrauchtwagenpreisen setzt zum ersten Mal nach zwei Jahren Entspannung ein, die Preise sind leicht rückläufig. Zusätzlich sehen wir kontinuierlich einen Anstieg beim Angebot von gebrauchten Elektroautos, ein Segment, das bei den Käufern immer beliebter wird“, so Nikolaus Menches vom Online-Händler Autoscout24. Das beliebteste E-Auto war der Audi e-tron. Der Durchschnittspreis betrug 69.347 Euro.