AIT steckt Rekorderlöse in Forschungsinfrastruktur
Das Austrian Institute of Technology (AIT) hat 2021 ein "hervorragendes Ergebnis" erzielt, erklärte AIT-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Schwab am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz. Die Betriebsleistung stieg gegenüber 2020 um 6,5 Prozent auf 171,8 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern verdoppelte sich auf 5,8 Mio. Euro (2020: 2,7 Mio. Euro). Dies ermögliche dem Institut den weiteren Ausbau der Forschungsinfrastruktur, in die derzeit mehr als 30 Mio. Euro investiert werden.
Schwab hatte im Vorjahr die Leitung des Aufsichtsrats von Hannes Androsch übernommen und ein "Unternehmen in exzellenter Verfassung" übernommen, wie er sagte. Das AIT - Eigentümer: 50,4 Prozent Bund und 49,6 Prozent Industrieunternehmen - sieht er als Partner der Industrie, die es mit Spitzenforschung in Themen unterstütze, die Jahre in die Zukunft reichen, etwa Klimawandel, Dekarbonisierung, Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz. "Die Unternehmen brauchen diese Spitzenforschung in Zeiten des Wandels", sagte Schwab.
30 Mio. Euro für Ausbaue der Infrastruktur
Das zeigt sich auch in der Erlösentwicklung: Die Summe der externen Erlöse stieg auf den Rekordwert von 97 Mio. Euro (2020: 88,6 Mio. Euro), wie AIT-Finanzchef Alexander Svejkovsky erklärte. Davon entfielen 59,9 Mio. Euro (plus 10 Prozent gegenüber 2020) auf Auftragsforschung und 37,1 Mio. Euro (plus 8 Prozent) auf kofinanzierte, etwa in EU-Programmen eingeworbene Forschung. Bei der Basisfinanzierung durch den Bund (2021: 50,8 Mio. Euro) hofft Schwab in der nächsten Finanzierungsvereinbarungsperiode (2024-2026) auf eine Anpassung an die hohe Inflation, "das brauchen wir".
Als Erfolgsfaktoren des AIT sieht der kaufmännische Geschäftsführer des Forschungsinstituts, Anton Plimon, "Top-Leute, gepaart mit Top-Infrastruktur". Als Beispiel für die wissenschaftliche Exzellenz der rund 1.400 Mitarbeiter nannte Plimon den Impact-Faktor der wissenschaftlichen Publikationen, der in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sei. Weil eine exzellente Forschungsinfrastruktur auch eine wesentliche Basis für Kooperationen sei, investiert das AIT 30 Mio. Euro in deren Ausbau.
Investitionen in Seibersdorf
Als Beispiele wurde das im Vorjahr eröffnete neue Gleichstrom-Labor (DC-Lab) genannt, in das 3,2 Mio. Euro gesteckt wurden, weiters das Solid-State-Batterielabor (5 Mio. Euro) oder 3D-Druckverfahren für Leichtmetallkomponenten im Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (2 Mio. Euro). Kräftig investiert wird am Standort Seibersdorf (NÖ), wo für die AIT-Tochter Seibersdorf Labor GmbH das Labor für Elektromagnetische Verträglichkeit um 5,3 Mio. Euro ausgebaut und der Bereich Radiopharmaka durch einen Neubau und neue Laborinfrastruktur um 14,7 Mio. Euro erweitert wird.
Nachdem im kommenden Jahr die Verträge der beiden Geschäftsführer Plimon (Wirtschaft) und Wolfgang Knoll (Wissenschaft) auslaufen und beide dann im Pensionsalter sind, werde es demnächst einen Gesellschafterbeschluss für die Ausschreibung der beiden Positionen geben, erklärte Schwab auf Anfrage der APA. Knoll und Plimon leiten das AIT seit 2008.