Airbnb legt größten US-Börsengang 2020 hin
Die Zimmer-Vermittlungsplattform Airbnb wird laut Insidern bei ihrem Börsengang mit 47,3 Mrd. Dollar (39,06 Mrd. Euro) bewertet. Die Aktien seien zu 68 Dollar und damit oberhalb der angepeilten Preisspanne verkauft worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person in der Nacht. Damit nimmt Airbnb rund 3,5 Mrd. Dollar ein. Heute wird der US-Konzern sein Debüt an der Technologiebörse Nasdaq geben und damit den heuer größten Börsengang in den USA in hinlegen.
Erst am Mittwoch hatte der US-Essenslieferdienst DoorDash diesen Titel mit einem Börsengang geholt.
Nach dem Ausbruch der Coronapandemie, die einen drastischen Rückgang der Buchungszahlen und unzählige Stornierungen zur Folge hatte, war die Bewertung von Airbnb bei der letzen Finanzierungsrunde im April auf 18 Mrd. Dollar gefallen. Auch aktuell leidet das Unternehmen mit Sitz in San Francisco unter Reisebeschränkungen und Hygienevorgaben, kommt aber besser durch die Krise als zunächst erwartet, da Menschen - wenn sie derzeit reisen - gerne auf Privatunterkünfte zurückgreifen, um weniger Kontakte zu haben.
2017 war Airbnb noch mit 31 Mrd. Dollar bewertet worden. Insidern zufolge schaut der Konzern seit Ausbruch der Pandemie genau auf die Kosten, hat einen Einstellungsstopp verhängt und das Marketing heruntergefahren. Ziel ist es demnach, dieses Jahr 800 Mio. Dollar einzusparen. Für Analysten überraschend erzielte Airbnb im dritten Quartal einen Gewinn von fast 220 Mio. Dollar und damit nur etwas weniger als im Vorjahreszeitraum.
Airbnb war 2008 von Brian Chesky und Joe Gebbia als Portal gegründet worden, um Zimmer während Konferenzen zu vermitteln. Zu den Investoren gehören Sequoia Capital und Andreessen Horowitz, aber auch der Hollywood-Schauspieler Ashton Kutcher sowie General Atlantic und TPG.