Wirtschaft

Agrana-Chef verteidigt Russland-Geschäft

Agrana hält weiter an seinem Russland-Geschäft fest. Es würde eine sehr schwere Abwägung bedeuten, sagt der CEO des börsennotierten Konzerns, Markus Mühleisen, im APA-Gespräch. 

"Wir liefern zusammen mit unseren Kunden Grundnahrungsmittel und sind deswegen nach wie vor der Überzeugung, dass es richtig ist, zu bleiben", verteidigt er die Entscheidung, fügt aber hinzu: "Wir evaluieren das natürlich ständig vor dem Hintergrund neuer Entwicklungen".

Auch in der von Russland angegriffenen Ukraine unterhält der Agrar- und Nahrungsmittelkonzern einen Standort. Bei den jüngsten Raketenangriffen sei das Agrana-Werksgelände nicht getroffen worden und von den rund 800 ukrainischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei niemand verletzt worden, sagt Mühleisen. Die Produktion in der Ukraine könne man mit einer Auslastung von 50 bis 70 Prozent weiterführen.

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Gaspreisdeckel

Eine zur Zeit diskutierte Gaspreisbremse sieht der Agrana-Chef als eine mögliche Lösung an, um auf die hohen Gaspreise zu reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu erhalten. Er betont aber, dass diese auf europäischer Ebene gefunden werden müsse. Die Umstellung der energieintensiven Produktion in Österreich von Gas auf Heizöl, für die Agrana 10 Mio. Euro investiert, laufe nach Plan. Es handle sich aber nur um eine kurzfristige Krisenmaßnahme, es sei nicht Ziel der Agrana, langfristig auf leichtes Heizöl umzusteigen, so Mühleisen.

Für das Agrana-Geschäft rechnet der Konzernchef im zweite Halbjahr dann mit einem noch schwierigeren Umfeld als in der ersten Jahreshälfte. "Wir erwarten, dass es nach wie vor überall volatil sein wird", so Mühleisen. "Zusätzlich sieht man jetzt auch schon die abschwächende Konjunktur." Bereits in der ersten Jahreshälfte habe man die Priorität darauf legen müssen, die Produktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten und die Kunden weiter zu beliefern. Trotzdem bestätigt das Unternehmen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Bei Umsatz, EBIT und operativem Ergebnis rechnet man weiter mit einem Anstieg im Jahresvergleich.

Im ersten Halbjahr einen Verlust von 17,0 Millionen Euro geschrieben, nach einem Überschuss in der Vorjahresperiode. Mehr dazu hier: 

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