Absturzserie: Wiederzulassung der Boeing 737 Max weiter offen
Der US-Flugzeugbauer Boeing muss sich bei der angestrebten Wiederzulassung seiner nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Baureihe 737 Max weiter gedulden. Nach Aussage des Chefs der US-Luftfahrtbehörde FAA, Stephen Dickson, gibt es weiter keinen festen Zeitplan für eine mögliche Betriebsgenehmigung.
"Ich kann Ihnen garantieren, dass der Flugzeugtyp nicht wieder abhebt, bis ich davon überzeugt bin, dass es die sicherste Sache da draußen ist", sagte Dickson am Montag (Ortszeit) dem US-Sender CNBC.
Zwei Abstürze, 346 Tote
Zwei Abstürze, bei denen im Oktober und März 346 Menschen starben, haben für große Zweifel an Boeings bis dahin bestverkauftem Flugzeugtyp 737 Max gesorgt und das Unternehmen in eine schwere Krise gebracht. Seit gut sechs Monaten sind die Jets mit Flugverboten belegt. Boeing-Chef Dennis Muilenburg hofft auf eine Wiederzulassung im vierten Quartal. Viele Beobachter halten dies jedoch für zu optimistisch. Selbst wenn die FAA grünes Licht geben sollte, drohen noch Hindernisse durch Unstimmigkeiten mit internationalen Behörden.
Kritik auch an US-Luftfahrtbehörde FAA
FAA-Chef Dickson will Boeings Krisenjets nach eigenen Angaben diese Woche im Flugsimulator testen. Als Hauptursache der beiden Abstürze gelten Fehler einer Steuerungsautomatik, die per Software-Update behoben werden sollen. Wegen der ursprünglichen Zulassung der 737 Max ist die FAA stark in die Kritik geraten. Ein von der Behörde selbst berufener Expertenausschuss werfe der FAA einen Mangel an Transparenz vor, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf Insider. Vor allem, dass die Aufsicht Sicherheitsprüfungen teilweise Boeing selbst überließ, gilt als Stein des Anstoßes.