7,8 Prozent in 2023: Inflation blieb weiterhin (zu) hoch
Von Michael Bachner
Die Inflation frisst Einkommen und Wohlstand auf und das schon seit dem Jahr 2022, als die Teuerung im Jahresdurchschnitt von 2,8 Prozent (2021) auf 8,6 Prozent explodierte. Im Vorjahr waren es dann 7,8 Prozent, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekannt gab.
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Die hohen Energiepreise haben sich in allen Lebensbereichen ausgewirkt, sodass mittlerweile die drei Hauptgruppen des Warenkorbes: Wohnen/Wasser/Energie, Restaurant und Hotels sowie Nahrungsmittel mehr als die Hälfte der Inflation ausmachen. Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Bedarf darstellt und vor allem Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus beinhaltet, hat sich 2023 überdurchschnittlich verteuert, die Inflation betrug hier 11,1 Prozent.
Preisdämpfend hätten im Gesamtjahr die niedrigeren Treibstoffpreise. Diese sorgten auf den Dezember bezogen in diesem Monat 2023 gegenüber 2022 aber auch wieder für einen Anstieg. Im Dezember 2023 war die Inflation wieder von 5,3 auf 5,6 Prozent gestiegen.
Innerhalb der Eurozone mit 20 Ländern liegt Österreich nunmehr nach der Endabrechnung für 2023 auf Rang 15. Nur Kroatien, die drei baltischen Länder (Estland, Lettland und Litauen) sowie die Slowakei haben eine höhere Inflation.
Der Euro-Durchschnitt liegt für das Jahr 2023 bei 5,4 Prozent. Länder wie Belgien (2,3%) oder Luxemburg (2,9%) haben bereits eine Teuerung von unter drei Prozent. Auch zu Deutschland beträgt der Inflationsabstand Österreichs 1,7 Prozentpunkte. "Der Rückgang der Inflation fiel 2023 in den meisten anderen Ländern im Euroraum kräftiger aus", sagt Behördenchef Tobias Thomas.
Das zeigte sich auch im Dezember: In der Währungsunion lagen die Verbraucherpreise im Dezember um 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, in Österreich betrug der harmonisierte Wert (HVPI) hingegen 5,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Österreichs Teuerungsrate lag Ende 2023 auch um 1,9 Prozentpunkte über jener Deutschlands.
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Für heuer hat das Wifo kurz vor Weihnachten rund vier Prozent im Jahresdurchschnitt prognostiziert. Doch es bestehen erhebliche sogenannte Aufwärtsrisiken.
Vor allem durch die Auseinandersetzungen im Roten Meer mit den Houthi-Rebellen sowie dem Gaza-Krieg und einem möglichen Übergreifen auf die gesamte Region könnten die Energiepriese wieder massiv steigen lassen. Auch könnten sich die Kosten für Containerschiff-Transporte massiv verteuern. Das würde die Inflation in Europa wieder deutlich befeuern.