Wirtschaft

450 Millionen Euro schwer: Magna in Graz zieht VW-Großauftrag an Land

Magna-Steyr in Graz hat einen Großauftrag von VW an Land gezogen: Die Steirer sollen in den kommenden Jahren zwei Elektro-Modelle entwickeln, die ab 2027 unter der Marke Scout auf dem US-amerikanischen Markt verkauft werden, so der Plan. 

Bis Ende 2026 werden die Fahrzeuge für 450 Mio. Euro in Graz entwickelt, schrieb die Kleine Zeitung am Donnerstag. Magna bestätigte das zwar nicht offiziell, aber aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass es den Auftrag geben soll.

Mehr lesen: VW steigerte Gewinn im dritten Quartal, aber Ausblick verhalten

Bereits vor 30 Jahren hatte Volkswagen bei Steyr-Puch den VW Golf Country entwickeln und in kleiner Stückzahl produzieren lassen. Bei den beiden Scout-Modellen handelt es sich um größere Fahrzeuge: einen SUV und einen Pick-up. 

Beide Wagen sollen eine Reichweite von rund 650 Kilometer (400 Meilen) aufweisen, hieß es in dem Bericht. Die Marke Scout ist in den USA bekannt, denn es gab unter diesem Namen bereits einen Crossover vom Hersteller International Harvester, der zwischen 1961 und 1980 gebaut wurde und Kultstatus erlangte. 2020 kaufte VW die Rechte an Scout zusammen mit dem Nutzfahrzeughersteller Navistar.

Mit Scout will VW den Durchbruch in den USA schaffen

Nun soll der Name für VW den Durchbruch am US-Markt bringen, wo der deutsche Autobauer bis heute nur einen kleinen Marktanteil hat. Die fünf Prozent sollen mit den beiden Scout-Modellen verdoppelt werden. 

Ab 2027 sollen etwa 150.000 Stück pro Jahr gebaut werden, allerdings nicht in Graz, sondern in Columbia in South Carolina. Dem Vernehmen nach hätte Magna gerne auch den Bau in den USA übernommen, kam aber nicht zum Zug. Firmensitz von Scout Motors wird in Tyson in Virginia sein.

Magna in Graz wird die beiden Fahrzeuge nun mit Prototypenerprobungen bis zur Serienreife entwickeln. Es handelt sich um den bisher größten Entwicklungsauftrag für die Steirer.