Wirtschaft

200 Mio. Euro Gewinn für Bayerische Landesbank

Am Montag stand München ganz im Zeichen der staatseigenen Bayerischen Landesbank (BayernLB). Am Landgericht wurde der Strafprozess gegen die Ex-Vorstände wegen des mutmaßlich überteuerten Kaufs der Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank fortgesetzt.

In der Bankzentrale gab der neue Vorstandschef Johannes-Jörg Riegler die Geschäftszahlen für das erste Quartal bekannt. "2014 ist ordentlich angelaufen, unser Kerngeschäft hat sich solide entwickelt", bestätigte Riegler. Trotz des niedrigen Zinsniveaus und der schwächeren Kreditnachfrage der Unternehmen konnte der Vorsteuergewinn um fast 30 Prozent auf 200 Millionen Euro gesteigert werden. Dazu beigetragen haben: Der positive Saldo aus der Risikovorsorge für faule Kredite und die Verringerung des Verlusts bei der maroden Ungarn-Tochter MKB, die zum Verkauf steht. Zugleich konnte die Bank (8400 Mitarbeiter, 257 Milliarden Euro Bilanzsumme) den Verwaltungsaufwand reduzieren, und die Restrukturierungsabteilung baute das Kredit- und Investmentportfolio um 1,5 Milliarden Euro auf knapp 21 Milliarden Euro ab.

Interessanter Zeuge

Indes trat im Prozess Ex-Vorstand Gerhard Gribkowsky als Zeuge auf. Die Anklage gegen ihn war fallen gelassen worden, weil er schon im Formel-1-Schmiergeldprozess achteinhalb Jahre Haft kassiert hatte. Für eine Zusatzstrafe blieb kaum Spielraum. Gribkowsky, der tagsüber als Freigänger bei der Strabag in München jobbt, schilderte vor Gericht salopp den zwischenmenschlichen Umgang im damaligen BayernLB-Vorstand: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich." Es flogen die Fetzen. Aber der Hypo-Deal sei nicht blindlings durchgezogen, sondern hart verhandelt worden, entkräftete der Ex-Banker den Hauptvorwurf.