Wintersport-Check: Kalorien bis Verletzungsrisiko
Von Axel Halbhuber
Bewegung im Winter ist aus vielen Gründen eine gute Idee: Erstens beugt man Depressionen in der dunklen Jahreszeit vor, zweitens ist der Trainingseffekt überdurchschnittlich hoch, drittens das Verletzungsrisiko verhältnismäßig niedrig. Zwar hängt es gerade im Winter sehr von der Intensität ab, wie viele Kalorien verbrannt werden – Skifahren kann zum Beispiel bloßes Rutschen oder kraftvolles Carven sein. Dafür hat der Körper aber wegen der tiefen Temperaturen und der Höhenlagen einen höheren Grundumsatz. Hier ein grober Überblick (alle Angaben bei durchschnittlicher Intensität)
Skifahren ...
... verbindet Kraft und Ausdauer, starker Intervall-Effekt durch Liftpausen, gefährlich wegen Kontakt zu anderen.
trainiert: Herzkreislaufsystem; Bein-, und Rückenmuskulatur, Schultern; Gehirn (schnelles Reagieren auf Umgebung)
Verbrauch: 450 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: mittel bis Pistensau
Snowboarden ...
... ist dem Skifahren in vielem ähnlich, wegen der kompakten Beinstellung ist das Verletzungsrisiko aber niedriger.
trainiert: Herzkreislaufsystem; Rückenmuskulatur, Arme; Gleichgewicht, Gehirn
Verbrauch: 300 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: blaue Knie bis mittel
Langlaufen ...
... ist im klassischen Stil besonders schonend und auch für Anfänger ab dem ersten Schritt effektiv. Beim Skating-Stil steigt der Effekt, aber auch die Belastung der Gelenke. Hoher Kalorienverbrauch durch regelmäßige Belastung (Ausdauertraining).
trainiert: fast alle Körperregionen, besonders Rückenmuskulatur, Waden, Beine, Po, Bauch, Schultern und Arme; mobilisiert auch sanft Bänder und Gelenke; Ausdauer
Verbrauch: 900 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: niedrig, außer bei der Abfahrt
Skitouren ...
... sind ausdauerintensiv, dabei (im Aufstieg) aber kaum Verletzungsrisiko. Dank regelmmäßiger bewegung gutes Herzkreislauf-Training.
trainiert: Grundausdauer; mobilisiert (im einfachen bis mittleren Gelände) Gelenke; fast alle Körperregionen, besonders Rücken, Beine, Po, Schultern
Verbrauch: 700 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: niedrig – vor der Abfahrt
Eislaufen ...
... fördert ebenfalls Reaktion und Gleichgewichtssinn und ist ein ideales Herz-Kreislauf-Training. Eishockey und ähnliche Fang-Spiele erhöhen den Trainingseffekt, aber auch das Verletzungsrisiko massiv.
trainiert: Herzkreislaufsystem; Bein- und Rückenmuskulatur; Gleichgewicht
Verbrauch: 500 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: mittel, aber Eis ist hart!
Rodeln ...
... ist als Ausgleich ideal für einen Ruhetag und hat durch die Bremsmanöver einen höheren Effekt als gedacht – auf kurvenreiche Strecken steigt er entsprechend. Wer die Rodel raufzieht, verbrennt weit über 1000 Kalorien/Stunde.
trainiert: Ober- und Unterschenkel, Schultern; Rückenmuskulatur; Gehirn
Verbrauch: 300 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: niedrig bis furchtbar
Schneeschuhwandern ...
... tut vor allem auch der Seele gut und lässt sich hervorragend dosieren – eignet sich daher für die Familie.
trainiert: Grundausdauer; mobilisiert sanft Bänder und Gelenke; fast die gesamte Körpermuskulatur, besonders Bein- und Gesäßmuskeln.
Verbrauch: 500 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: fast unmöglich zu erkennen
Winterspazieren ...
... ist wegen Kälte und weichem Schnee mehr Sport als Sommerspazieren. Zählt aber weniger zu Sport als eher zu Betätigung.
trainiert: alles ein bisschen; Immunsystem
Verbrauch: 240 Kalorien/Stunde
Verletzungsrisiko: Es handelt sich um Gehen!
Schneeballschlachten ...
... verbrauchen bis zu 400 Kalorien in der Stunde. Bei Flucht wegen Fensterbruch noch mehr.