Warum Beckenboden-Training wichtig ist
Von Laila Docekal
Ich kann gar nicht zählen, in wie vielen Trainings ich schon die Aufforderung gehört habe: Beckenboden anspannen! Wie das geht und wo dieser ominöse Beckenboden genau ist, erklären die wenigsten. Jedenfalls selten so, dass man sich sicher sein kann, gerade die richtigen Muskeln anzusteuern.
Das Schwierige daran: Ein gut trainierter Beckenboden ist für niemanden sichtbar, sondern nur für den oder die Betroffene/n spürbar – ja, das trifft Frauen und Männer: Da kann dann schon mal beim Niesen, Husten sogar beim Lachen was in die Hose gehen. Mitunter leidet auch das Lustempfinden, wenn im Schritt nicht alles fit ist. Mit Bizeps- oder Bauch-Bein-Po-Training fühlt man sich vielleicht schöner, aber wohler ist einem sicher mit einem trainierten Beckenboden.
Zur Stärkung dieses Bereichs hält sich hartnäckig ein Mythos, der das Problem sogar verschlimmern kann: Beim Urinieren den Strahl kurz stoppen, ein paar Sekunden festhalten und dann erst entleeren. Die Übung steuert zwar den richtigen Bereich an – die Blase lernt im schlechtesten Fall daraus aber: Nur nicht locker lassen und was für später aufheben... Auch diverse Geräte und Kugeln zum Beckenbodentraining werden aus verschiedenen Gründen nur bedingt empfohlen.
Die einfachste Erklärung, wie man den richtigen Bereich ansteuert, habe ich unlängst bei einem Schwangerschaftstraining gehört (da beschäftigt man sich noch intensiver mit dem Thema): Beim Ausatmen alle Körperöffnungen zusammen- und nach oben ziehen. Dazu hat die Trainerin alle Fingerkuppen zusammengeführt, als würde sie auf italienisch gestikulieren. Prego!
Beim Üben denke ich also kurz an den letzten Italien-Urlaub, werfe meine Hände in die beste Geste und der Beckenboden zieht perfekt mit – funktioniert immer und überall.
Fazit:
Stärke von Innen für alle, die mit wenig Aufwand viel zur Lebensqualität beitragen wollen (auch im Alter!). Im Internet finden sich zahlreiche Übungen zum Nachmachen – wichtig ist, die richtigen Muskeln anzuspannen!