Wegen Tyson vs. Paul Boxkampf: Netflix kassiert Sammelklage
Von Monika Kässer
Zunächst war von rund 60 Millionen die Rede, doch jüngsten Berichten zufolge sollen rekordverdächtige 108 Millionen Menschen weltweit den Kampf zwischen dem ehemaligen Weltmeister Mike Tyson (58) und Internet-Star Jake Paul (27) auf Netflix gesehen haben. Damit wäre das Box-Ereignis das bisher meistgestreamte Sportereignis aller Zeiten.
Doch das Live-Spektakel brachte dem Streaming-Dienst nicht nur Beifall und einen Zuwachs an Abos, sondern aufgrund von Serverproblemen auch jede Menge Kritik ein, die in einer Sammelklage mündete.
Technische Probleme während Livestream
Netflix ist mit Livestreams offenbar noch nicht erprobt genug, denn die hohen Zugriffszahlen sprengten den Rahmen. Etliche Zuschauende sahen sich mit Problemen, wie langen Ladezeiten, eingefrorenen Bildschirmen und schlechter Auflösung, während des Streams konfrontiert, anderen gelang es gar nicht erst, sich mit dem Server zu verbinden. Ihrem Ärger machten User in den sozialen Netzwerken Luft.
Statement von Netflix auf X
Vom Streaming-Giganten selbst gab es keine aufrichtige Entschuldigung, vielmehr wurden die technischen Probleme herabgespielt und der Zuschauer-Rekord in den Fokus gerückt. Auf X hieß es kurz nach dem Boxkampf: "Das Mega-Boxereignis dominierte die sozialen Medien, brach alle Rekorde und brachte sogar unsere Puffersysteme ins Wanken."
Eigenlob statt Entschuldigung war offenbar die Devise. Verärgerte Fans des Boxkampfes wollten das so nicht auf sich sitzen lassen und gehen nun juristisch gegen das Streaming-Unternehmen vor.
Sammelklage gegen Netflix eingereicht
In Florida wurde eine Sammelklage gegen Netflix eingereicht, es geht um einen möglichen Vertragsbruch. Wie weit die Kläger und Klägerinnen mit ihrem Vorhaben kommen und ob Schadenersatzzahlungen folgen werden, ist noch ungewiss.