Sicherheitsleck bei Spotify: Plötzlich Pornos statt Podcasts
Von Selma Tahirovic
Der 2006 gegründete Audiomediendienst Spotify bietet zahlreiche Lieder und Podcastfolgen für ihre Kunden und Kundinnen an. Seit März 2024 kann man auch Musikvideos in der App anschauen, im November wurde die Funktion auch auf Podcasts erweitert.
Laut Spotify können sich User und Userinnen die Videos auf Smartphones, Tablets, im Webplayer, auf dem TV und auf Desktop-Geräten ansehen. Doch das neue Feature hat anscheinend auch Probleme mit sich gebracht, die die Veröffentlichung von pornografischem Content auf Spotify ermöglichten.
Pornos statt Musik?
Im Netz wurde berichtet, dass bei einigen User und Userinnen anstatt Podcast- oder Musikvorschlägen sogar Pornovideos in ihrer Suchleiste angezeigt wurden. Ein Reddit-User berichtete, dass er Musik der Rapperin M.I.A. auf der Plattform gesucht und ihm dabei unter anderem Pornovideos vorgeschlagen wurden.
Wie The Verge berichtet, erklärte die Spotify-Vertreterin Laura Batey gegenüber dem Medium eine Erklärung. So seien die pornografischen Inhalte aufgrund von Verstößen gegen die Richtlinien von der Plattform entfernt worden. Das neue Update, das auch Podcasts erlaubt, Videos auf Spotify hochzuladen, könnte wohl eine Sicherheitslücke kreiert haben.
Man geht davon aus, dass dadurch der Upload von Pornos möglich war und das System die expliziten Videos nicht einordnen konnte. Wer expliziten Content auf Spotify findet, kann diesen über ein Formular melden.
Rechtsextreme Musik auf Spotify
Im vergangenen Dezember wurde auch bekannt, dass laut einer Recherche der schwedischen Nichtregierungsorganisation Expo als Podcast getarnte rechtsextremistische Musik über Monate hinweg auf Spotify abrufbar war. Wie der "Spiegel", der Einsicht in die Recherche nahm, berichtet, befand sich Musik des Lienzer Neonazi-Rappers "Mr. Bond" darunter. Spotify bestätigte den Sachverhalt und hat die Werke mittlerweile von der Streamingplattform entfernt.
Von "Mr. Bond" waren mindestens von Juli 2023 bis November 2024 zahlreiche Stücke abrufbar - viele davon mit Künstlernamen und Albentiteln. Der Osttiroler wurde 2022 vor dem Wiener Landesgericht für Strafsachen nach dem Verbotsgesetz zu zehn Jahren Haft wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt. Das Wiener Oberlandesgericht bestätigte 2023 das Urteil.