Nach Mobbing-Vorwürfen: Influencerin Matilda Djerf wird angefeindet
Von Sophie Unger
Matilda Djerf hat sich als eine der erfolgreichsten Influencerinnen überhaupt etabliert. Auf Instagram folgen ihr über drei Millionen Menschen, und auch auf TikTok erreicht sie ein Millionenpublikum.
Nun wird die Unternehmerin mit schweren Vorwürfen konfrontiert und meldet sich erstmals zu Wort.
Mobbing-Vorwürfe gegen Matilda Djerf
Wie viele andere Influencerinnen gründete auch Djerf ihr eigenes Unternehmen: Djerf Avenue. Der Shop verkauft vor allem Kleidung, die in Schweden designt und in Portugal produziert wird. Laut Apollo.io hat Djerf rund 50 Mitarbeiter.
Nun steht die Chefin höchstpersönlich in der Kritik. Laut Berichten des schwedischen Blatts Aftonbladet belasten zahlreiche Mitarbeiter Djerf schwer: Es wird von Mobbing, Bodyshaming und Angst am Arbeitsplatz gesprochen.
"Wir sind für sie keine Menschen"
Eine Ex-Angestellte erzählte gegenüber Aftonbladet von einer Panikattacke, die durch ein negatives Gespräch mit Djerf ausgelöst wurde. Eine weitere Mitarbeiterin berichtete von einem psychisch belastenden Arbeitsumfeld: "Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die so kaputt waren." Zudem dürften Mitarbeiter nicht die Toilette der Chefin benutzen. Als eine Mitarbeiterin diese Vorschrift übersah, musste sie laut eigenen Angaben das WC mit eigenen Händen putzen. "Wir sind für sie keine Mitmenschen", berichtete diese.
Djerf reagiert auf die Kritik
Matilda Djerf hat inzwischen auf die Vorwürfe reagiert. "In den letzten Tagen war ich in den sozialen Medien still", schrieb die Mode-Influencerin. "Meine höchste Priorität war es, mich mit dem Team von Djerf Avenue zu treffen und mit ihnen zu sprechen."
"Hatte noch nie ein Team geleitet"
Djerf räumte ein, sich unvorbereitet auf das schnelle Wachstum ihres Unternehmens gefühlt zu haben. "Als ich Djerf Avenue gegründet habe, hätte ich nie erwartet, dass das Unternehmen zu dem wird, was es heute ist … Ich war nicht bereit. Ich hatte zuvor weder ein Team geleitet noch ein Unternehmen aufgebaut, und unter großem Stress, hohem Tempo und mit einer gewissen Naivität habe ich es nicht geschafft, die Führungskraft und Kollegin zu sein, die ich sein möchte. Dafür tut es mir unglaublich leid."
"Ich bin engagiert und möchte all meine Energie darauf verwenden, die beste Führungskraft und Kollegin zu werden, die ich sein kann. Ich werde weiter lernen und daran arbeiten, sicherzustellen, dass Djerf Avenue ein sicherer und inklusiver Raum für alle ist. Zum Schluss möchte ich mich bei allen bedanken, die in den letzten Tagen ehrliche und offene Gespräche mit mir geführt haben."
Die umstrittene Toilettenregel bleibt bestehen
Obwohl die Unternehmerin Verständnis für die Kritik zeigt, wird an der Toilettenregel festgehalten. "Matilda verfügt über eine eigene Toilette, eine Maßnahme, die wir eingeführt haben, um ihr zu helfen, gesund zu bleiben. Dies ist besonders wichtig, da viele unserer Kampagnen, Shootings und anderen wichtigen Aktivitäten von ihrer Teilnahme abhängen", so die offizielle Stellungnahme des Unternehmens.
Aktionen und Boykott gegen Djerf
Zahlreiche Menschen scheinen von der Entschuldigung nicht überzeugt. Und auch die bleibende Toilettenregel stößt manchen sauer auf. Unbekannte starteten sogar eine Gegenaktion: Sie platzierten eine Plastik-Toilette vor dem Büro von Djerf. Auf dem Klodeckel war die Aufschrift "Liebe Mitarbeiter, benutzt doch bitte diese Toilette anstatt Matildas" zu lesen. Einige riefen auf ihrem Instagram-Profil sogar zum Boykott auf.
Auch Follower sind geschockt
Die Vorwürfe haben auch die Community auf Djerfs Instagram-Seite erreicht. Einige Follower fordern dazu auf, ihr zu entfolgen, um ein Zeichen zu setzen. Eine Abonnentin kommentierte: "Nur so wird sie vielleicht etwas merken." Zahlreiche negative Kommentare finden sich auch unter ihrer Entschuldigung: "Süße du musst in Sachen Menschlichkeit einiges dazulernen, da hilft kein Führungscoaching" und "Gib nicht schlechter Führung die Schuld. Du bist einfach ein schlechter Mensch. Jetzt weiß es endlich die Welt!".