Alter schützt vor Medaillen nicht
Von Christoph Geiler
Schön langsam gehen einem für Ole Einar Bjørndalen die Superlative aus. Bereits vor einem Jahrzehnt wurde der Norweger von Fans und Medien zum Biathlon-König gekrönt, aber was kommt danach? Welchen Rang bekleidet ein Mann, der mit 40 Jahren noch einmal aufzeigt und sich zum erfolgreichsten Medaillensammler bei Olympischen Winterspielen macht?
"Ole ist mehr als Biathlon-König. Jetzt ist er auch Olympia-König", adelte die norwegische Zeitung VG den skandinavischen Evergreen, der nach seinen zwei Olympiasiegen (Sprint, Mixed-Bewerb) nun bereits bei 13 Medaillen hält, acht davon in Gold. Damit hat Bjørndalen mit der norwegischen Langlauf-Legende Bjørn Dæhlie gleichgezogen, der ebenfalls Besitzer von acht Goldenen ist. Allerdings hat der 40-jährige Biathlet am Samstag in der Staffel noch die Chance, sein Idol zu übertrumpfen.
Ole Einar Bjørndalen scheut den Vergleich mit seinem Landsmann Dæhlie. Er selbst sieht sich nicht auf einer Stufe mit dem Langlauf-Star. "Und ich werde auch nie auf einer Stufe mit ihm stehen. Man soll Sportler sowieso nicht vergleichen, aber was Dæhlie geleistet hat, ist und bleibt einzigartig."
Dieser nimmermüde Waffenbruder Bjørndalen ist freilich kein Einzelfall: Bei diesen Winterspielen ließ die Generation 40 plus die jüngere Konkurrenz schon öfter alt aussehen.