Kunstprojekte und Tauschbörsen werten das Stuwerviertel auf
Von Bernhard Ichner
Die überwiegende Zustimmung hat Corona Davit-Gsteu angenehm überrascht: Von 100 befragten Anrainern und Geschäftsleuten beurteilten 58 Prozent das "Blue Lights"-Kunstprojekt positiv. Was nicht selbstverständlich war – schließlich will die Initiative "Agora Marktbiennale", die sich die Belebung des Stuwerviertels im Allgemeinen und des Vorgartenmarktes im Besonderen zum Ziel gesetzt hat, den Weg von der neuen WU bis zum Nordbahnviertel von den Straßenlaternen blau ausleuchten lassen.
Vorbild Berlin
Kunstprojekte sind aber nicht die einzige Methode zur Belebung des Vorgartenmarktes. Gemeinsam mit Studenten der WU, der Boku, der TU sowie der Uni Wien rief die Initiative auch sogenannte "Share-Feste" ins Leben. "Das sind quasi Flohmärkte, wo nichts was kostet", erläutert Davit-Gsteu. "Jeder kann kommen und sich aussuchen, was er will – Bücher, Textilien, Werkzeuge und vieles mehr. Dafür bringt er selber was mit – oder auch nicht." Know-how hat dabei ebenfalls einen Wert – frei nach dem Motto "Tausche Russisch-Kenntnisse gegen Wollpullover".
Primäres Ziel der Share-Feste, die im Juli fortgesetzt werden sollen, ist die Müllvermeidung. Nähere Informationen gibt’s unter http://sharefest.at.
Die Studenten betätigten sich auch noch auf andere Weise kreativ: Eine Gruppe verfasste einen Entwurf für die Energieversorgung der Marktstände durch Fotovoltaik-Anlagen. Eine andere erarbeitete Vorschläge für thermische Verbesserungen und Fassadenbegrünungen.