Alfred Dorfer: Gedankenturnen
„Ohne Netz“, Alfred Dorfers zweites Stück nach „Alles Gute“, live aufgenommen im Mai 1994 in der „Kulisse“, ist ein kabarettistisches Melancholical, begleitet von Lothar Scherpe (Keyboards und Schlagzeug), Günther Paal (Bass und Gscheit reden), Peter Herrmann (Gitarre) und Robert Peres (Technik).
Figur mit Schattenseiten
„Ohne Netz“ – Show oder Musikkabarett? Egal. „Es ist dies die wundersame Geschichte eines erfolgreichen Entertainers“, so Dorfer, „dem wir abseits vom Glamour des Showbiz in seine eigenen kleinen Schattenseiten folgen dürfen.“
Sein Lebensweg führte ihn unaufhaltsam in Irrgärten und in Sackgassen, beruflich wie privat.
Und das kann Alfred Dorfer exzellent: Ungusteln, also verschiedene ausgesucht ungute Vertreter der Spezies Mann, auf die Bühne stellen. Mit einem hundsgemeinen Schmäh.
Etwa wenn Fredl Frühling, ein Herzerl von einem Menschen, Spätgeborene darüber aufklärt: „2CV, das ist keine Studentenverbindung. Mit der Vierten hat man die älteren Jogger g’schnupft.“
Trauriger Clown
„Jeder Satz eine unpolierte Pointe“, schrieb die Münchner Abendzeitung. Dorfers Programme sind so sprunghaft und verschlungen wie unser Denken. Vielleicht sind sie auch deshalb so beliebt, weil bei ihnen der Wiedererkennungseffekt enorm ist.
Denn Dorfer lenkt seinen kabarettistisch-satirischen, aber nicht mitleidslosen Blick gern auf Existenzen, denen jeder schon mal begegnet ist. Manchmal sogar in sich selbst.
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