Ein Zar für jeden Star: Armani wird 80
Gefeiert wird im kleinsten Kreis. Sein – unglaublicher – Geburtstag ist Giorgio Armani kein Aufhebens wert. Am Freitag wird der italienische Modeschöpfer 80. Aber: Gefeiert wurde er trotzdem schon.
„Befreier der Männer“In Wien ist Armani seit 2002 am Kohlmarkt vertreten. Juniorchef Florian Jonak (36): „Seine Sachen verkaufen zu dürfen, macht uns wahnsinnig glücklich.“ Der neue Emporio-Laden für seine Zweitlinie im Goldenen Quartier gehört dem Meister selbst.
Begonnen hat alles 1966. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium, Zwischenstationen als Schaufensterdekorateur & Einkäufer im MailänderTempel La Rinascente werkte Armani eine Zeit lang für andere Modehäuser wie Zegna und Cerruti.
Gemeinsam mit seinem Lebens- und Geschäftspartner Sergio Geotti (der 1985 an Leukämie starb) eröffnete er ein Designstudio. 1975 gründeten sie das Modehaus. Armani begann mit Männerkollektionen. Seine historische Leistung: Wie einst Coco Chanel die Frau vom Mieder, so befreite er die Männer vom steifen Sakko samt Schulterpolstern. Die dekonstruierte Jacke wurde Markenzeichen.
Zweitreichster „Zar“
Bald machte er sich auch über die Damenmode her. Niemand konnte Hosenanzug- und Kostümjacken so genial variieren wie Giorgio. 1980 kam die erste weibliche Kollektion auf den Markt. Im selben Jahr entwarf er die Uniformen der italienischen Luftwaffe und lancierte sein erstes Parfüm. Inzwischen umfasst sein Imperium diverse Modelinien für Frauen, Männer und Kinder, Accessoires, Parfums, Kosmetik, Schmuck, Schokolade, Interieurs, Kaffeehäuser, Restaurants und Hotels. Der (laut Forbes) mit 8,5 Milliarden € Privatvermögen zweitreichste Modeschöpfer der Welt (hinter Miuccia Prada und vor Ralph Lauren) besitzt eine eigene Basketballmannschaft („EA7 Olimpia Milano“, italienischer Meister), zwei Jachten & rund um den Erdball neun luxuriöse Appartements und Anwesen, etwa in Paris, New York, auf Antigua und in Saint-Tropez. Der dreistöckige Palazzo in Mailand ist Stammsitz des Zaren ohne Stammhalter.
Armanis leicht genervte Standardantwort seit vielen Jahren – auf die ewige Nachfolgefrage an den, nach langwieriger Hepatitis wieder fitten Work- und Sportaholic: „So lange ich hier bin, so lange bin ich der Boss.“