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US-Wahl: Rapperin Cardi B interviewte Kandidaten Joe Biden

Einem ungewöhnlichen Interview hat sich der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden gestellt: Für das Magazin Elle wurde der 77-jährige Ex-Vizepräsident von der 50 Jahre jüngeren Rapperin Cardi B befragt. Biden appellierte in dem am Montag vor Beginn des Nominierungsparteitags seiner Partei veröffentlichten Interview an die junge Generation, am 3. November zur Wahl zu gehen.

Sie soll ihm zum Sieg über Amtsinhaber Donald Trump verhelfen. Zunächst aber legte Cardi B, die bei den Vorwahlen Bidens linksgerichteten Rivalen Bernie Sanders unterstützt hatte, dem Präsidentschaftskandidaten eine lange Wunschliste vor: Eine kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenlose Hochschulbildung, ein Ende der Polizeigewalt gegen Afroamerikaner.

"Ich will, dass Schwarze nicht mehr getötet werden und niemand dafür zur Rechenschaft gezogen wird", sagte die Grammy-Gewinnerin, die mit Hits wie "Bodak Yellow" und "Money" berühmt wurde. "Ich habe die Nase voll davon."

"Es gibt keinen Grund, warum wir all das nicht haben können", antwortete Biden. "Präsidenten müssen Verantwortung übernehmen." Er warf Trump vor, die Gesellschaft zu spalten, Vorurteile zu schüren und Hass zu verbreiten. "Wir müssen das stoppen." Cardi B sagte dazu, Vorurteile seien gefährlich: "Das könnte der Beginn eines Bürgerkriegs sein."

Biden betonte, junge Wähler könnten bei der Präsidentschaftswahl am 3. November den Ausschlag geben: "Deine Generation kann darüber entscheiden, was bei der nächsten Wahl passiert", sagte der einstige Stellvertreter von Präsident Barack Obama. Die junge Generation sei für ihn Grund zu Optimismus: "Ihr seid die schlauste, am besten ausgebildete, am wenigsten voreingenommene und am meisten engagierte Generation der Geschichte."

Biden wird beim viertägigen Nominierungsparteitag offiziell zum Präsidentschaftskandidaten seiner Demokratischen Partei gekürt. Der Parteitag wird zwar in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin veranstaltet, findet aber wegen der Corona-Pandemie weitestgehend virtuell statt. Weder die Parteidelegierten noch die Redner reisen nach Milwaukee - auch Biden nicht.