Stars

Roxanne Rapp ist Dancing Star 2014

Es war die Staffel der Promi-Verwandten - und also nur konsequent, dass der "Dancing Star" 2014 am Ende Roxanne Rapp hieß. Die Tochter von ORF-Urgestein Peter Rapp gewann mit Tanzpartner Vadim Garbuzov die neunte Ausgabe der beliebten Tanzshow.

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Die beiden überzeugten Jury und Publikum freilich weniger mit Vitamin B, als vielmehr mit einer einwandfreien tänzerischen Leistung. Besonders den Showtanz (Thema: Falco) würdigte die Jury mit wahren Lobeshymnen, zum Schluss gab es gar Standing Ovations vom Publikum.

Ex-DSDS-Kandidat und Dschungelbewohner Marco Angelini konnte auch im ORF nicht letztgültig reüssieren und belegte den zweiten Platz. Dafür gab es immerhin einen privaten Sieg, machte er doch seine Beziehung zu seiner Tanzpartnerin Maria Santner quasi offiziell. "Es ist eine private Reise, die noch ein Stück weitergehen kann", sagte der gebürtige Grazer.

Alle Tänze und Wertungen des Finales

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Neuper mit Bänderriss im Finale

Heimlicher Sieger des Abends war Hubert Neuper. Die Skisprunglegende hatte zuvor als erster der drei Finalisten das Tanzparkett verlassen müssen. Wie seine Tanzpartnerin Kathrin Menzinger unter Tränen verriet, war Neuper trotz zweier gerissener Bänder im Arm und körperlich sichtlich gezeichnet zum finalen Tanz angetreten. Sein Resümee zur Tanzshow? "Du derfst a ka Weichei sein."

Nach drei Monaten Tanztraining, 17 Tänzen und zehn Liveshows durften die drei verbliebenen Paare am Freitagabend zuvor ihren jeweiligen Lieblingstanz sowie eine neu einstudierte Choreografie vorführen. Im Anschluss machten Jury und Publikum aus dem Trio ein Duo, das per Showtanz um den Titel des "Dancing Star" 2014 ritterte. Über den endgültigen Sieger entschieden die Zuseher alleine.

Zukunft ungewiss

Trotz des neuerlich großen Publikumserfolgs - bei der Entscheidung um 22.44 Uhr waren durchschnittlich 1,04 Millionen Seher dabei (Marktanteil von 48 Prozent - genaue Quoten gibt's hier) - ist eine weitere Ausgabe von "Dancing Stars" noch nicht fix. Angesichts des Song Contests 2015 muss der ORF das kommende Jahr erst genau durchplanen, meinte Unterhaltungschef Edgar Böhm.

Alle Tänze und Wertungen der Jury siehe Bildergalerie oben.

Was wir am Freitagabend aus dem brennenden Küniglberg-Ballroom als "Finale Grande" gemeldet bekamen, ließ sich schon im Vorfeld – mit gebührendem feuertechnischen Respekt, wohlgemerkt – als funkensprühender Fehlalarm abtun.

Initialzündung

Denn, ungeachtet des flammenden Eifers der verbliebenen drei Tanzpaare und des explosiven Furioso der Requisite respektive der Regie: Dieser neunten Staffel "Dancing Stars" fehlte es diesmal an der Initialzündung des Fernsehens, das man nicht versäumen darf – an der zündenden Idee.

Einfacher gesagt: Zu viel Tanzen, zu wenig Tanz’. Noch einfacher gesagt: Danke, Hupo, Marco und Roxanne, ihr wart tapfer, toll und treuherzig – aber ihr wart leider kein Ersatz, ja nicht einmal ein Surrogat für "Larissa Wurst".

Pyromanen

Eine freche, frische, soll sein frivole Fantasie. Eine Mischung aus der verhaltensauffälligen Dschungelzicke Marolt und dem europaweiten Spaltpilz Wurst.

Menschen also, die im Gespräch und im Gerede sind, die unter die Haut und auf die Nerven gehen. Barthaarsträubende Pyromanen, mit einem Wort.

Die unleugbar stagnierenden – in Wahrheit, im Vergleich zu früheren Glanzzeiten – signifikant sinkenden Quoten des zwölfwöchigen Gewalzes mehr oder minder Prominenter sprechen eine deutliche Sprache. Vermutlich würden nicht einmal (unbezahlbare) Starbesetzungen, etwa aus der Liga Gabalier-Hinterseer-Assinger eine Trendumkehr herbeizaubern.

Was dem Format fehlte, war die natürliche oder auch nur künstliche Erregung. Die Reibefiguren, die Provokationen, die Empörungsgaranten (wie zuletzt vor drei Jahren, als Alfons Haider, huch, mit einem Mann, Wahnsinn aber auch, antanzte).

Fortsetzung?

Ob es denn 2015 weitergeht (wie getuschelt, unter Umständen mit den bisherigen Siegern und Siegerinnen), will der ORF erst nach dem Einkehrschwung behirnen.

Die Erfahrung aus dem Eurovision Song Contest lehrt: Man kann über alles drübertänzeln, aber Mut und Übermut werden gelegentlich reich belohnt.

Die Wahl, die man auf dem Küniglberg hat, heißt demnach: Courage oder Konfektion.