Prinz William sagt wegen "persönlicher Angelegenheit" in letzter Sekunde Termin ab
Der britische Thronfolger Prinz William hat kurzfristig seine Teilnahme an einem Termin aus persönlichen Gründen abgesagt. Der Kensington-Palast nannte am Dienstag zunächst keine Details, betonte aber, dass es Williams Ehefrau Prinzessin Kate weiterhin gut gehe. Die 42-Jährige erholt sich seit Wochen von einer Operation im Bauchraum und nimmt mindestens bis Ostern keine offiziellen Termine wahr..
William sollte eigentlich am Dienstag auf Schloss Windsor an einem Gedenkgottesdienst für seinen Patenonkel, König Konstantin II. von Griechenland, teilnehmen.
Der älteste Sohn von König Charles III. habe die königliche griechische Familie, die bei der Veranstaltung anwesend war, angerufen und über seine Absage informiert, hieß es weiter. Konstantin war bis zu einem Militärputsch 1967 der letzte griechische König und mit Williams Großvater Prinz Philip verwandt.
Konstantin II. Er starb 10. Jänner 2023 im Alter von 82 Jahren. Der Gesundheitszustand des Ex-Monarchen hatte sich nach einem Hirnschlag schlagartig verschlechtert.
Queen Camilla ohne Charles
Mehrere ranghohe Mitglieder der Royal Family nahmen an dem Gottesdienst in der St. George's Chapel teil, der als Familienveranstaltung deklariert war. Darunter waren Charles' Ehefrau Königin Camilla und sein Bruder Prinz Andrew sowie dessen Ex-Frau Sarah "Fergie" Ferguson und deren gemeinsame Töchter Prinzessin Eugenie und Prinzessin Beatrice.
König Charles blieb der Veranstaltung fern. Der Palast hatte vor rund drei Wochen mitgeteilt, dass im Zuge einer Krankenhausbehandlung wegen einer gutartigen Prostatavergrößerung bei Charles Krebs diagnostiziert worden sei. Um welche Art von Krebs es sich handelt, ist nicht bekannt. Es sei kein Prostatakrebs, hieß es nur. Der Monarch werde keine öffentlichen Termine wahrnehmen, aber die Staatsgeschäfte fortführen.
Die Zeit, in der Konstantin II. in Griechenland König war, stand unter einem schlechten Stern. Bei seiner Thron-Besteigung 1964 mit 23 Jahren war er einer der jüngsten Monarchen Europas. Der damals noch unerfahrene junge Mann verwickelte sich schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung und beging einen fatalen politisch Fehler, als am 21. April 1967 in Griechenland eine Militär-Gruppe putschte: Er ließ sich mit den Putschisten fotografieren und billigte per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung. Er erklärte, er wollte damit einen Bürgerkrieg und ein Blutvergießen abwenden.
Ein Gegenputsch, den er im Dezember 1967 organisiert hatte, scheiterte kläglich. Konstantin ging ins Exil. Viele Griechen und Griechinnen haben ihm die Einmischung ins politische Leben und die anfängliche Duldung der Diktatur (bekannt unter dem Namen Obristenjunta 1967-1974) nie verziehen. Nach der Wiederherstellung der Demokratie wurde die Monarchie in Griechenland im Dezember 1974 per Volksabstimmung abgeschafft.
Es folgten schmerzhafte Jahre des Streits mit seinem Heimatland. Er wurde enteignet und erst nach einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2000 entschädigt. Danach normalisierte sich das Verhältnis sowohl mit den Regierungen als auch mit den Griechen. Konstantin kaufte sich eine Villa auf der Halbinsel Peloponnes und verbrachte mehrere Monate des Jahres in der Heimat. Viele Menschen grüßten ihn und es kam kaum zu negativen Reaktionen.
Sein Leben als Kronprinz war turbulent. Bereits in jungen Jahren geriet er in den Schlagzeilen. Bekannt ist das Playboy-Leben des jungen Kronprinzen. Altgediente Journalisten erzählen noch heute von heimlichen Treffen mit einer erfolgreichen Schauspielerin. "Es waren schöne Zeiten. Wir waren jung", hatte er in einem TV-Interview gesagt, ohne Details zu nennen. Mit seiner Mutter soll er deshalb viel Streit gehabt haben.