Opernball: Alles Walzer!
Von Nicole Kolisch
Und zu den Klängen der Fledermaus'schen Mitternachtsquadrille verabschiedet sich das KURIER-Opernballteam vor Ort und im Newsroom. Wir wünschen Ihnen noch eine rauschende Ballnacht - ganz ohne Reue am nächsten Morgen!
Für Johann Lafer war der diesjährige Opernball etwas ganz Besonderes, da seine Tochter Jennifer debütierte. "Ich war aufgeregter als sie", gestand der TV-Koch und bekannte: "Ich habe mir vorher zwei große Cognacs gegönnt."
Umso größer die Erleichterung danach. Ein Wunschmenü vom Papa ist Fräulein Lafer nun sicher.
Jetzt heißt es: Durchhalten! Nur noch 14 Minuten bis zur obligaten Mitternachtsquadrille. Da kommt dann wieder Schwung in die Angelegenheit.
"Aktiv dekadent" heißt das himmelblaue Etwas, das als Damenspende fungiert. "Wie nennt man das?" meint Christoph Wagner-Trenkwitz verunsichert. "Tasche!", gibt sich Hohenlohe wissend. Darin: Etwas Süßes, ein paar Palmers-Gutscheine, ein Glitzerding in rot-weiß-rot. Kleiner Trost für unsere Opernball-Survivorin Christina Michlits: Zumindest keine Briefmarken heuer!
Da schau her! Paul Potts ist doch da. Quasi die Christl Stürmer Großbritanniens, Sieger von Britain's Got Talent. Wenn Sie ihn tatsächlich noch nie singen gehört haben: Voilà!
Ein Gaststar ist verzaubert:
Inzwischen dürften bereits einige junge Ballbesucherinnen am Parkett kollabiert sein. Schnellschuss-Diagnose: Kreislaufkollaps. "So schlimm war es noch nie", meint ein Redakteur in der Medienloge. Kulturministerin Claudia Schmied bezeichnet den Opernball als "DAS Kulturereignis Österreichs". Das Neujahrskonzert wird sich nun ein wenig kränken.
Was uns außerdem bewegt: Wie geht's eigentlich Hilary Swank? Hier strahlt die Balldebütantin aus Hollywood neben "Ballmama Desi". Sie trägt eine nudefarbene Robe von Elie Saab. (Mehr davon? Hier!)
Und während der ORF gerade Übertragungspause macht und Reporterin Christina Michlits geplättet von Frau Serafins Outfit ist ("Kleid von Anelia Peschev, sehr elegant und trotzdem stylish"), erinnern wir an dieser Stelle daran, dass der Wiener Opernball der "Ball der Künstler" ist (ja, tatsächlich!) und zeigen Ihnen noch einmal die schönsten Bilder der Eröffnung.
Rapp zu Chmelar über das Eröffnungsballett: „Das sieht alles so spielerisch aus. Wir beide wissen ja - auch von „Dancing Stars“, wie viel Arbeit hier dahinter steckt, dass jede Bewegung bis hin zu den Fingern passt.“
Dennoch: Selber tanzen scheint doch reizvoller als schnödes Kommentieren. Rapp, Chmelar und Niedetzky entschließen sich im KURIER-Studio zur Spontan-Party. Die Kameras müssen draußen bleiben! Ob diese Cocktails etwas mit der Entscheidung zu tun hatten?
Der Walzer aller Walzer: An der schönen blauen Donau. Und wenn Sie zuhause vor dem Fernseher sitzen, müssen Sie es auch nicht mit Linkswalzer probieren. Rechts tut's auch. Also, auf die Plätze, fertig... ALLES WALZER!
Die Lustige Witwe ist Franz Lehárs bekannteste und erfolgreichste Operette. "Ich hatte bisher eigentlich gar keinen Bezug zur Operette", gestand Bass-Bariton Adam Plachetka noch am Vorabend. Dafür hat er's aber hübsch gemacht! Chapeau.
Große Oper im wahrsten Sinn des Wortes!
Adam Plachetka singt Mozarts "Fin Ch'han Dal Vino". Die Kulturredaktion hat Tränen in den Augen. Hach! So muss Opernball. (Die Live-Tickerin hingegen wünscht sich das weinrote Traumkleid von Valentina Nafornita und erinnert die Newsroom-Kollegen daran, dass sie ohnedies demnächst Geburtstag hat...)
Der KURIER Stream macht Pause während sich die Beteiligten von Musik und Ballett verzaubern lassen. Wie berichtet kann Franz Welser-Möst aufgrund einer Erkrankung das Orchester nicht dirigieren. Für den verhinderten Generalmusikdirektor springt Peter Schneider ein. "Gott sei Dank habe ich - bis auf eines - bereits alle Eröffnungsstücke schon einmal dirigiert" gab er sich zuvor gänzlich entspannt in einem ORF-Interview.
Na? Geht Ihnen der Opernball schon gehörig auf die Nerven? Hier gibt's Tipps für ihr Alternativprogramm.
22:09 Auf geht's. Die 144 Debütanten-Paare des Jungdamen- und Jungherrenkomitees zelebrieren ihren Einmarsch zu den Klängen der Fächerpolonaise. "Nelkensträußchen" kommentieren die Herren Hohenlohe und Wagner-Trenkwitz aus ihrer alljährlichen Muppet-Loge. So sehen übrigens die Krönchen heuer aus:
22:04 Rechzeitig zur Eröffnung gibt sich auch der erste Mann im Staat die Ehre. Nachdem Heinz Fischer im Vorjahr UN-General Ban Ki-Moon begrüßen durfte, verzichtete er heuer auf einen Ehrengast. Begründung: Man habe somit mehr Zeit für die Ehrengäste der Minister. Mehr über Polit-Prominenz in der Staatsoper lesen Sie hier.
Manche bereiten sich viele Stunden, wenn nicht Tage auf ihren Ballbesuch vor, andere folgen einer spontanen Laune und schneien einfach so herein - wie Andreas Gabalier. "Es war gestern ein sehr spontaner Entschluss, hier herzukommen", gestand der Volks-Rock'n'Roller. Die Pläne für seine heutige Opernballpremiere? "Wir werden auf jeden Fall einen Walzerschritt wagen", sagte er mit einem Blick auf seine Begleiterin, Puls4-Moderatorin Silvia Schneider.
Für den besonderen Anlass hat Gabalier seine Lederhose gegen einen Frack getauscht. "Es ist gewöhnungsbedürftig, aber einmal im Jahr darf man das ausführen."
Lesen Sie hier mehr über Promis und ihre Bekleidungsvorlieben.
Unsere Kommentatoren des KURIER-Livestreams haben sich im Studio bereits warmgeredet. Dieter Chmelar („Die Bilder vom Opernball gehen um die ganze Welt – bis Bayern“) wurde wieder seinem Ruf als wandelndes Lexikon gerecht und erzählte, dass Gina Lollobrigida einmal sogar das „schönste Baby Italiens“ war. Natürlich wurden auch Modesünden des roten Teppichs besprochen („Wieviele Polyester mussten dafür sterben?“). Chmelar, bekennender Ottakringer, meinte, er durfte nur mit Visum zum KURIER in den siebenten Bezirk einreisen. Worauf Moderatorenlegende Rapp anmerkte: „Aber mit einem gefälschten.“ Chmelar darauf: „Wir sind so froh, dass wir dich heute bei uns haben.“ Wir freuen uns ebenfalls.
21:31 Uhr. Kalt? Mir nie! Topmodel Franziska Knuppe kam in schwarzer Spitze von Irene Luft. "Bislang das schönste Kleid, das wir heute am Red Carpet gesehen haben", meint Moderedakteurin Christine Scharfetter. Alles über die Roben des Abends lesen - und vor allem sehen - Sie in unserer Bildergalerie.
21:22 Uhr Doch noch aufgewacht! Die Lollobrigida schreitet mit Richard Lugner und der wunderbaren Mira Sorvino über die Feststiege, flankiert von Helmut Werner, dem neulich in die Schlagzeilen geratenen Schwiegersohn des Baumeisters.
Da ist er ja, der Mann auf den alle gewartet haben: Modeschöpfer Harald Glööckler fuhr als Hommage an Kaiserin Sisi in einer Kutsche mit sechs Pferden vor, wofür extra eine Genehmigung der Polizei vonnöten war. Mehr über den Einmarsch der Prominenz finden Sie hier: "Staraufgebot am Ball der Bälle".
20:33 Uhr. Redakteurin Christina Michlits bringt noch eine Spur Glanz in den Newsroom bevor sie sich auf den Weg zur Staatsoper macht. "Ich bin schon sehr neugierig auf das Kleid von Micaela Schäfer. Schließlich ist sie als Nacktmodel bekannt, da wird es spannend, wie sie mit dem Dresscode umgeht."
Vorfreude und Vorschlafen. Besonders freuen darf man sich heuer auf die Kostüme des Ballett-Ensembles. Diese fanden schon als Schneeflocken im "Nussknacker" ihren Einsatz. Die Tutus sind mit aufgenähten Borten in schwarz-weiß verziert, der Kragen ist mit glitzernden Steinen besetzt. Eines der Outfits herzustellen, dauerte "sicher 150 Stunden Handarbeit", so Annette Beaufays, die scheidende Leiterin der Kostümwerkstätten der Österreichischen Bundestheater.
Ein wenig nervös dürften wohl die Debütanten sein, gilt die Choreografie von Tanzlehrerin Iris Huber doch als die schnellste, die jemals bewältigt werden musste.
Stargast Gina Lollobrigida hingegen geht den Abend gemächlich an: Sie schläft. Gastgeber Lugner zeigt sich not amused: "Sie glaubt, sie ist ein 'Big Star'."
19:29 Uhr. "Der Opernball ist am schönsten, wenn man nicht dabei sein muss", meint KURIER-Kommentator Dietmar Chmelar, "Denn vor Ort braucht man für 10 Meter eine Viertelstunde. Das Gedränge ist unvorstellbar." Chmelar selber war 15 Mal am Ball der Bälle und freut sich sehr, heute "nur Innendienst" zu bestreiten. "Ich glaube, der Opernball hat hohen therapeutischen Wert. Er ist wie eine nationale Therapiesitzung: 1, 6 Millionen Menschen legen die Füße am Tisch und genießen es, so richtig ablästern zu können."
Im Mittelpunkt der Eröffnung stehen heuer neben dem Ballett der Staatsoper die beiden Publikumslieblinge Valentina Nafornita und Adam Plachetka. Nafornita besingt in "Quando M'en Vo'" aus La Bohème kokett ihre verführerische Schönheit und dürfte damit wohl die geheimen Wünsche von manchen Besucherinnen hörbar machen. Plachetka gibt "Fin Ch'han Dal Vino" aus der Mozart-Oper Don Giovanni, die im Volksmund gerne als "Champagner Arie" bezeichnet wird, obwohl sie mit dem edlen Schaumgetränk eigentlich gar nichts zu tun hat.
Gemeinsam singen die beiden schließlich das Liebeslied "Lippen schweigen" aus der wohl berühmtesten Operette der Welt, der lustigen Witwe. Nervös sind die beiden Künstler - trotz einer schwierigen Generalprobe - vor ihren großen Auftritten nicht "Es ist eine schöne Chance", meint Plachetka. Er bereite sich auf die Darbietung genauso vor, "wie für jede andere Vorstellung" auch.
Noch drei Stunden. Der KURIER begleitet Sie heute live durch die Ballnacht und sammelt die schönsten Roben, die schrillsten Vögel, die bissigsten Kommentare für Sie. Falls Sie sich also nicht gerade selber am Ball der Bälle um teure Würstel anstellen oder mit Ellbogentechnik einen Platz auf der Tanzfläche erkämpfen, laden wir Sie ein, es unserem Opernball-Trio Chemlar, Rapp und Niedetzky (hier im Live-Stream) gleichzutun: Setzen Sie sich aufs Sofa, gießen Sie sich ein Glas Sekt ein und genießen Sie das Spektakel.