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James Bond schießt in Obertilliach um sich

Seit Donnerstagvormittag heißt es endlich "Action" im idyllischen Obertilliach im Osttiroler Gailtal. Die ersten Szenen für den 24. James Bond-Film "Spectre" wurden gedreht. Und Hauptdarsteller Daniel Craig höchstpersönlich gab sich die actiongeladene Ehre. Filmisch nachgestellt wurde offenbar ein Flugzeugabsturz, laute Knallgeräusche und aufgehender Rauch inklusive.

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"Bond" wurde laut Augenzeugen gesehen, wie er nach dem simulierten Absturz aus dem Wrack springt und mit einer Pistole bewaffnet seiner Agenten-Tätigkeit nachgeht. Die Szene wurde nahe des eigens für die Dreharbeiten errichteten Holzhauses - des "JamesBond-Hauses" - gedreht. Trotz Absperrungen gelang es einigen Schaulustigen von der nahen Dorfpiste aus Blicke auf das Spektakel zu erheischen. Auch die Kameras der angerückten Fotografen kamen, trotz eines von Securitys gespannten Schirmes, auf ihre Kosten.

Bilder von den Dreharbeiten


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Wann im Ortszentrum, das mangels ausreichenden Schnees extra mit der weißen Pracht versorgt worden war, gefilmt wird, stand vorerst nicht genau fest. Zuletzt hatte es in einem in der Gemeinde ausgehängten Schreiben der Produktion geheißen, dass dort am Freitag gedreht werden soll. Am Donnerstag herrschte in Obertilliach bereits bedecktes Wetter, für den Freitag war Schlechtwetter angesagt. Craig soll dem Vernehmen nach drei Tage in Osttirol vor der Kamera stehen, die Dreharbeiten aber insgesamt bis in den Februar hinein andauern.

Craig in Sölden

Craigs zweite Station in Österreich war Sölden, wo er sich offiziell der Weltpresse zeigte, inklusive Bond-Girl und Bond-Bösewicht. erstmals für die Welt-Presse.

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Per Helikopter war Craig am Vormittag vom steirischen Salzkammergut ins Tiroler Sölden gekommen, um auf über 3000 Meter Höhe zusammen mit Bond-Girl Léa Seydoux (29) und Bösewicht Dave Bautista (45) einen ersten Blick auf den nächsten Drehort zu werfen.

"Ihr habt so viel Schnee ..."

Bereits in Altaussee war es dem berühmtesten Agenten nicht entgangen: „Ich habt so viel Schnee, Schnee, Schnee ...“ Die Aussicht vom Gourmetrestaurant „Ice Q“, wo Bond und seine Crew nach dem Fotoshooting gestern einkehrten, dürfte ihn dann noch mehr beeindruckt haben. Bis kommenden Sonntag sollen die „Spectre“-Dreharbeiten laut Ötztal Tourismus am westlich von Sölden gelegenen Gaislachkogel dauern.

Sowohl die Bergbahn, als auch zwei Pisten und das gesamte Gebiet rund um das „Ice Q“ mit seinen spektakulären Glasfronten sind bis dahin gesperrt. Wie bereits in der Steiermark gilt: „Alles top secret!“ Dutzende Security-Männer riegeln die Dreh-Locations hermetisch ab.

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Definitiv Schluss mit den Dreharbeiten ist wohl erst im Februar. Bis dahin heißt es für alle Beteiligten in den Regionen: Kassieren, Genießen – und Schweigen.

Der Dreh in Altaussee

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Altaussee diente davor als Kulisse für eine Verfolgungsjagd. Über 300-Filmcrew-Mitglieder, Securitys, fünf Hubschrauber im Dauereinsatz für Transport, Lawinensprengungen und Taxi-Flüge, über ein Dutzend Feuerwehr- und Wasserrettungsboote, mehr als 20 Luxus-Travel-Trailer, unzählige Trucks und Sattelschlepper auf zwei gesperrten Parkplätzen zu finden. In Altaussee hat sich ordentlich was getan.

Craig war am Sonntag um 14 Uhr in seinem Hotel eingetroffen. Ein Double des Schauspielers war am Montag im Einsatz, der James Bond Darsteller selbst machte sich am ersten Drehtag rar. Am Abend gab er dann vor dem Hotel, in dem er residiert hat, brav Autogramme. Die winterlichen Bedingungen am Montag waren angeblich ganz nach dem Geschmack des Filmteams.

Am Dienstag begannen die Dreharbeiten schon am frühen Morgen bei strahlendem Sonnenschein. Beobachter sahen bereits gegen 4.30 Uhr die ersten Crewmitglieder am See bei der Arbeit, gegen 6.30 Uhr soll der Hubschrauber schon geflogen sein und Hauptdarsteller Daniel Craig ans Set gebracht haben.

Gewundert dürfte sich der Brite über die schaurige Überraschung haben, die man ihm anlässlich des in der Region bekannten „Glöckl- und Berigltages“ am 5. Jänner bereiten wollte. Dem Brauchtum entsprechend besuchten als Winterdämonen und Perchten verkleidete Kinder die Seevilla, um Bond Glück und Kraft für das neue Jahr zu bringen.

500.000 Euro eingebracht

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Während "EON" ihre Produktion als "geheime Mission" betrachtet, dringen aus dem sonst so idyllischen Ort trotz strenger Stillschweigeklauseln in den Verträgen mit heimischen Beteiligten zahlreiche Informationen und Spekulationen.

Rund 500.000 Euro soll das "Unternehmen Bond" der Region bereits eingebracht haben: Unterkünfte, Schneeräumungsarbeiten, Lawinensprengungen und Entschädigungszahlungen für Grundbesitzer wurden honoriert.