Biko war die Faust aufs Aug
Von Dieter Chmelar
Noch keiner war schwerer (117 Kilo), größer (1,92 Meter) oder gar tapsiger als er. Der aus Zaire gebürtige österreichische Ex-Boxer und heutige Baptisten-Pastor Biko Botowamungu (56) hat die erste Runde der neuen „Dancing Stars“ mit einem glatten K. o.-Sieg für sich entschieden. Alle liegen flach.
Und das, obwohl diesmal (so wie nächste Woche) noch niemand ausscheidet.
Er, der 2006 bis in Runde 3 mithopste, erwägt dennoch (mit dem Autor dieser Zeilen, der 2011 sogar bis in Runde 6 zappelte) eine Sammelklage: „Wenn der weiterkommt, bleiben wir noch als ,Tänzer‘ übrig. Üble Nachrede ...“ Der Juror-Papst Hannes Nedbal brachte es live im ORF auf den springenden Punkt: „Sie waren ja nicht einmal im Stehen im Takt!“ Handverlesene 10 (in Worten: zehn) Juryzähler für acht angedeutete Schritte nach acht Wochen hartem Training? Wo führt das hin?
„Noch sehr weit“, so Nedbal, „die Leute lieben ihn.“
„Ich bin zufrieden“, sagte der sanfte Riese, dessen Name „Mann Gottes“ bedeutet. Die Hebefigur, die er der Profi-Partnerin Maria Jahn antat, nannte TV-Moderator Klaus Eberhartinger in (religiöser) Verklärung „Maria Himmelfahrt“ ... Das passte perfekt – wie die Faust aufs Aug.
Was für ein Bild! Und was für ein Schicksal dahinter.
Das ist zugleich Bikos Vorteil: Er weiß, wie es sich „anfühlt“, am Boden zu liegen.
1988 verlor er als Olympia-Favorit in Runde 1, 2002 verlor er die Schwester durch Mord und 2009 verlor er fast einen Sohn an die Drogen.