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Charles' und Camillas Krönung: Zeremonie mit umstrittener Krone?

Er ist einer der berühmtesten Edelsteine und unschätzbar wertvoll: der "Koh-i-noor", ein 109 Karat schwerer Diamant. Seit 1937 sitzt er als zentrales Stück in der Staatskrone der verstorbenen englischen Königin Elisabeth - Queen Mum. Sein Platz in der Krone ist im unteren Maltesischen Kreuz über einem Band, das weitere Steine enthält.

Wird Camilla umstrittenen Diamanten tragen?

Die Verwendung des Diamanten bei der Krönung von König Charles III und seiner Frau Camilla im kommenden Jahr ist umstritten. Die britische Regierung die Entscheidung beim Buckingham-Palast. "Der Palast ist sehr gut darin, die öffentliche und auch die internationale Stimmung einzuschätzen", sagte der britische Außenminister James Cleverly am Donnerstag dem Sender Sky News.

Wie die britische Zeitung The Telegraph berichtete, stieß die Aussicht, Camilla könne die Krone mitsamt Koh-i-noor bei der geplanten Krönung am 6. Mai 2023 aufgesetzt bekommen, in Indien nicht auf Begeisterung. Das könne schmerzhafte Erinnerungen an die Kolonialzeit wecken und die Menschen könnten sich in die Tage des Empires zurückversetzt fühlen, warnte demnach ein Sprecher der indischen Regierungspartei BJP. Der Telegraph zitierte zudem Palastkreise, wonach die Verwendung des Diamanten oder der gesamten Krone geprüft werde.

Die Geschichte eines legendären Juwels

Der Diamant ist tatsächlich nur die glitzernde Spitze eines riesigen Berges an Kultur- und Kunstschätzen, die die britischen Kolonialherren davonschleppten. In Indien wird die Kolonialherrschaft als eine Zeit der Versklavung, Folter Unterdrückung und Ausbeutung definiert.

Queen Victoria hatte den Diamanten 1850 nach einem Krieg zwischen Briten und Sikhs erhalten, in dem die Briten das damalige Sikh-Reich im Punjab erobert hatten. König Singh wiederum hatte den Stein von einem afghanischen König bekommen, der in Indien Schutz gesucht hatte. Zuvor befand sich der Koh-i-Noor - "Berg des Lichtes" - im Besitz des persischen Königshauses.

Der Streit um den Koh-i-noor geht seit Jahren. Die indische Regierung wollte etwa bereits 2016 nach eigenen Angaben "alle möglichen Anstrengungen" unternehmen, um den legendären Diamanten von Großbritannien zurückzubekommen. Die Regierung habe die Hoffnung, die Angelegenheit mit London "freundschaftlich" zu regeln, um das wertvolle Stück zurückzuerhalten, hieß es in einer damals verbreiteten Erklärung. Die Regierung widersprach damit einer Erklärung des früheren indischen Generalstaatsanwaltes Ranjit Kumar. Dieser hatte damals festgestellt, die britischen Kolonialherren hätten die Preziose nicht gestohlen, sondern im 19. Jahrhundert als Teil eines Friedensvertrages vom damaligen Sikh-König Ranjit Singh bekommen.

Die Krone kann als Teil der Kronjuwelen im Londoner Tower besichtigt werden. Bereits kurz nach dem Tod von Queen Elizabeth II forderten viele Inder in sozialen Medien die Rückkehr des Koh-i-noor-Diamanten, dessen Name "Berg des Lichts" bedeutet, nach Indien. Auch Pakistan, Afghanistan und Iran hatten bereits Anspruch auf den Stein erhoben.

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