Brendan Fraser: Vom gefallenen 90er-Star zur Oscar-Nominierung
Schauspieler Brendan Fraser kann seine Nominierung für die kommende Oscar-Verleihung offenbar noch nicht ganz glauben. "Ich habe versucht, die Schmetterlinge in meinem Bauch im Zaum zu halten", sagte der 54-Jährige im Interview der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Sonntag). Fraser muss sich nach eigenen Worten immer noch kneifen, um zu wissen, ob seine Nominierung Realität oder nur ein Traum ist. "Es ist eine neue Reise in meinem Berufsleben."
Brendan Fraser mit "The Whale" im Rennen für die Oscars
Der US-Amerikaner aus Indianapolis ist bei der 95. Ausgabe der Preisverleihung für "The Whale" nominiert. In dem Drama spielt er den adipösen Lehrer Charlie, der sich seiner Tochter wieder annähern will, nachdem er seine Familie für eine Beziehung zu seinem Mann verließ. Fraser liebe an der Figur, dass sie stets das Gute in anderen Menschen sehe, erklärte er.
Fraser ist bei den Oscars, die am 12. März in Los Angeles verliehen, werden, in der Kategorie Schauspieler in einer Hauptrolle nominiert. Er tritt unter anderem gegen seinen Landsmann Austin Butler ("Elvis") und den Iren Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") an.
Fraser ist bei den Oscars, die am 12. März in Los Angeles verliehen, werden, in der Kategorie Schauspieler in einer Hauptrolle nominiert. Er tritt unter anderem gegen seinen Landsmann Austin Butler ("Elvis") und den Iren Colin Farrell ("The Banshees of Inisherin") an.
Ende der 90er zählte Brendan Fraser zu den bekannteste Komödiendarstellern Hollywoods. Doch nach erfolrgreichen Produktionen wie "George, der aus dem Dschungel kam" (1997), "Steinzeit Junior" (1992) und dem Blockbuster "Die Mumie" (1999) wurde es für viele Jahre still um den einstigen Hitgaranten.
Private Krisen kosteten Fraser seine Karriere
Private Krisen, wie seine gescheiterte Ehe, gesundheitliche Probleme und Depressionen kosteten den Fraser seine berufliche Karriere. 2018 sorgte der Schauspieler für Schlagzeilen, als er Vorwürfe gegen Philip Berk, den ehemaligen Präsidenten der Hollywood Foreign Press Association, die für die Verleihung der Golden Globes zuständig ist, erhob. Fraser behauptete, Berk habe ihn im Jahr 2003 sexuell belästigt. Der Vorfall habe sich im Beverly Hills Hotel zugetragen. Berk habe ihn während eines Lunches "begrapscht", erzählte Fraser gegenüber dem GQ-Magazin.
Vorwurf sexueller Belästigung
Obwohl er mit der Geschichte bis dahin nicht an die Öffentlichkeit gegangen sei, habe er der Hollywood Foreign Press Association von dem Vorfall berichtet. Seitdem sei er aber nicht mehr zu den Golden Globes eingeladen worden. Berk selbst stritt ab, sich gegenüber Fraser falsch verhalten zu haben.
Der Schauspieler berichtet, nach dem Vorfall depressiv geworden zu sein und sich selbst die Schuld dafür gegeben zu haben, was ihm passiert war.
Zudem machten ihm auch gesundheitliche Probleme zu schaffen. Die vielen Stunts, die er für seine Filme vollführt hatte, hatten seinen Körper stark in Mitleidenschaft gezogen. Er musste sich mehreren Rücken-OPs, einer Knieoperation und eine Stimmband-OP unterziehen – seit 2008 seien immer wieder längere Krankenhausaufenthalte notwendig gewesen, berichtet das einstige Hollywoodliebkind.
Nach dem dritten Teil der "Mumie" im Jahr 2008 gab's dann obendrein vermehrt filmische Flops für Fraser, bis er schließlich ganz von der Leinwand verschwand. In den vergangenen Jahren war Fraser hauptsächlich im Serienfach unterwegs. Zu sehen war er unter anderem in einer Nebenrolle in "The Affair", in der Krimiserie "Trust" oder der Superhelden-Serie "Doom Patrol". "The Whale" wurde bereits vor der Veröffentlichung bereits als Möglichkeit für ein Comeback gewertet worden. Und es macht den Eindruck, als hätte sich die Rolle für Fraser tatsächlich bezahlt gemacht.