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Warum bei Fifi Pissecker immer ein Platz leer bleibt

Mei Stolz is, i bin halt an echt’s Weaner Kind, ein Fiaker wie man’ net olleTag find’, mei Bluat is so lüftig, so leicht wia der Wind, aber i bin hoit an echt’s Weaner Kind ... So wie auch der gebürtige Hernalser Fifi Pissecker (nur ohne die Pferd’), dafür mit viel Wienerlied im Blut, denn sein Herr Papa hat viele berühmte, wie etwa „I liaßat Kirsch’n fia di wachs’n ohne Kern“, geschrieben. Und Karl Hodina ( 2017) war sein väterlicher Freund, also irgendwie ja aufgelegt, einen Wienerliedabend zu gestalten.

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„Weanarisch g’redt, g’sungen und g’spielt“ wird am 18. August gemeinsam mit Tini Kainrath, Tommy Hojsa und Rudi Koschelu jun. auf der Tschauner Bühne.

Und auch da wird ein Platz frei bleiben, ein Platzerl für den viel zu früh verstorbenen und immer noch schmerzlich vermissten Vater. „Es gibt eigentlich nix Schöneres für mich, als auf der Bühne zu sitzen und zuzuhören, wie die Tini die Lieder vom Papa interpretiert. Was das auch emotional bedeutet, das kann man ganz schwer beschreiben“, so der ehemalige Hektiker zum KURIER.

Singen wird er selber aber nicht. "Das erspar ich dem Publikum und vor allem mir selber. Wobei, ich glaub fürs Wienerlied muss man ja gar nicht besonders gut singen können, dieses Raunzende ist eher ein Feeling, als eine Technik, die man lernen kann."

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Der Tod wird auch im Programm eine große Rolle spielen, denn „das Schöne ist, dass der Wiener den Tod so wunderbar mit Humor verbinden kann. Das liebe ich ganz einfach. Das macht Wien auch so aus“, meint Pissecker. „Es ist ja auch so lustig, dass Wien, ich weiß nicht zum wievielten Mal, zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wurde, aber es ist auch gleichzeitig die unfreundlichste Stadt der Welt, und das finde ich so einen herrlichen Widerspruch. Oder eine herrliche Ergänzung. Das macht es aus, diese Wiener Seele, dieses erdige, eigenständige, mit nichts vergleichbar. Und das taugt mir irrsinnig und das spüre ich auch in mir.“

So wie auch den Drang, sich auch wieder vermehrt der Schauspielerei zu widmen.

In den „Vorstadtweibern“ lässt er derzeit als Kellner Anatol seine Muskeln spielen. Verbunden auch mit viel persönlichem Engagement, denn die Figur musste erst drehfit gemacht werden. „Ich bin auch manchmal ein eitler Gockel. Ich hab’s letztes Jahr zu sehr laufen lassen und viel zugenommen. Und dann ist der Drehstart der ,Vorstadtweiber’ immer näher gekommen. Und ich hab mir gedacht: ,Oida, du hast 95 Kilo, im Fernsehen schaut man eh noch blader aus, als man ist. Nein das geht nicht!’ Ich hab’ mir dann wirklich in sechs Wochen 10 Kilo runtergehantelt.“

Ansonsten fühlt er sich aber sehr wohl in seiner Haut. „Ich werde gerne älter, ich hab’ überhaupt kein Problem damit. Ich bin jetzt 54, also in einem Alter, wo ich nicht mehr von unten aufi, sondern von oben owi zähl’.“