Kabarettist Thomas Stipsits schreibt an seinem ersten Krimi
Von Lisa Trompisch
Am 13. April hat Thomas Stipsits seine zweite Chance auf den heiß begehrten Publikumspreis: Endlich die KURIER-ROMY – die will der Kabarettist Thomas Stipsits auch nutzen. Einen prominenten Unterstützer gibt es schon einmal, denn der deutsche Satiriker Jan Böhmermann stimmt für ihn, hat er zumindest versprochen. „Ich hab ihm via Twitter geschrieben, er soll für mich voten, und er hat mir geschrieben, er wird’s machen. Schau ma mal, ob’s stimmt“, lacht Stipsits im KURIER-Interview.
„Bei dem, was ich mach’, lebt man ja hauptsächlich vom Publikum und man ist zu einem gewissen Teil auch dem Publikum verpflichtet. Insofern freut mich diese Nominierung schon wahnsinnig, weil sie auch Ausdruck dessen ist, dass man vielleicht doch eine halbwegs gute Arbeit gemacht hat in der letzten Zeit. Und das freut einen natürlich schon besonders.“
Aber bitte, was heißt hier halbwegs? Der Steirer ist momentan so erfolgreich wie nie zuvor. Sein Solo – „Stinatzer Delikatessen“ – läuft hervorragend (neun der nächsten zehn Termine ausverkauft!). „Ich bin natürlich sehr dankbar über diesen Zustand. Mir ist aber auch bewusst, dass das ein Ist-Zustand ist und man darf nicht glauben, dass das jetzt immer so bleibt. Ich genieße das, so wie es jetzt ist. Ich war aber mit dem, wie es war, auch schon mehr als zufrieden.“
Auch sein Kinofilm „Love Machine“, dem die Kritiker anfangs nicht so wohlgesonnen waren, begeisterte das Publikum.
„Mir war schon klar, dass das Feuilleton den Film jetzt nicht hochloben wird. Wenn ich einen Publikumsfilm mache, dann ist es ja wichtig, dass es dem Publikum gefällt und nicht dem Feuilleton. Die umgekehrte Variante ist schlimmer. Wenn es dem Feuilleton gefällt, aber es geht dann niemand rein, das ist schlechter“, so Stipsits.
„Ich hab mich schon ein bissl drüber geärgert bei ein paar Kritiken, weil ich mir denk’, ihr dürft das nicht so bewerten, als wär das ein Michael-Haneke-Film. Es ist einfach eine leichtfüßige Popcorn-Komödie und als solche auch bitte zu bewerten. Aber mittlerweile – jetzt bin ich doch schon so lang dabei in dem Geschäft. Am Anfang hat mich so etwas natürlich komplett zerstört. Und jetzt ärgere ich mich kurz darüber und denke mir – wenn es den Leuten gefällt ...“
Das Multitalent hat aber auch noch eine andere Leidenschaft: das Schreiben. Nach einem Kurzgeschichtenband ist jetzt ein Krimi in Arbeit. „Ich schreibe zum ersten Mal einen Roman, einen Krimi, einen Stinatzer Krimi mit so einem Stinatzer Columbo als Kommissar.“
Bekannt ist der Ehemann von Kathi Straßer und Vater zweier Kinder (Emil und Lieselotte) auch dafür, dass er sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch privat nie ein Blatt vor den Mund nimmt – und Haltung zeigt. Er engagiert sich für die Flüchtlingshilfe und für Vereine wie das Integrationshaus, „Purple Sheep“ oder die „Griechische Welle“. „Ich finde, immer, wenn man was Gutes tut oder einem Menschen hilft, braucht man sich überhaupt nicht zu schämen, ganz im Gegenteil. Ich muss es aber auch nicht jedem sagen, dass ich das gemacht habe. Wenn mir das ein Anliegen ist, dann mache ich das.“
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