Die Prominenz bei der "Jedermann"-Premiere in Salzburg
Von Dieter Chmelar
Am Montagnachmittag war Salzburg von wolkenlosen 28 Grad glücksbeschienen, für den Premierenabend von "Jedermann" lagen die Chancen auf Regen bei amtlichen null Prozent. Eine Prognose, die bei Regisseur Michael Sturminger (59) keinerlei Niederschlag fand: "Ich habe mir die Maxime zu eigen gemacht: Übers Wetter rede ich immer erst nachher." Vergangenes Jahr waren schließlich etliche Proben ins Wasser gefallen – immer wieder musste man vom Domplatz ins Große Festspielhaus flüchten.
2017 hatte der ROMY-gekrönte Wiener zum ersten Mal Hugo von Hofmannsthals "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" inszeniert. Diesmal standen exakt die gleiche Bearbeitung und die identische Besetzung zur Verfügung. "Ein Segen", so Sturminger, "denn nun ist alles zusammengewachsen."
Und wie geht’s 2023 weiter? "Darüber reden wir später, ich weiß es noch nicht." Die Dom-Spatzen pfeifen es freilich schon vom Dach: Es wird zwar eine neue Inszenierung, aber den alten Regisseur geben.
Als die promovierte Wirtschaftsjuristin Kristina Hammer (53) vom globalen Mercedes-Marketing in Stuttgart Anfang des Jahres Nachfolgerin von Helga Rabl- Stadler als Festspiel-Präsidentin wurde, da meinte sie: "Lassen Sie mich einmal ankommen." Offenbar ist sie bestens angekommen – dank der internationalen Kontakte der Kommunikatorin aus Karlsruhe vor allem auch bei den überlebenswichtigen Sponsoren.
Im 111 Jahre alten Prunkstück des Festivals ist das eingespielte Duo Lars Eidinger/Verena Altenberger in entschlossen guter Laune. Bei dem 46-jährigen Berliner zeigt sich das abseits der Bühne auch am eigenwilligen Outfit: Glitzer-Jäckchen von Chanel, dafür barfuß durch die Stadt.
Nebenbei legt er auch liebend gern Platten auf – was ihm schon Kritik eintrug: "Er ist doch ein berühmter Schauspieler, was muss er jetzt noch den DJ mimen?" Eidinger: "Ich mach’ das, seit ich 12 bin, also lange vor der Theaterlaufbahn." Die Buhlschaft aus dem Pongau (34) wiederum zeigt Hochgefühl: Altenberger erhält im August den Schauspielpreis des Festivals Ludwigshafen.