Dancing Stars: Melles bitter enttäuscht, Petzner im Glück
Von Lisa Trompisch
Es ist nie schön, wenn man verliert. Das musste jetzt auch Schauspielerin Sunnyi Melles erfahren. Sie musste, wie auch Ex-Politiker Stefan Petzner, bis zum Schluss der Show um einen Platz in der nächsten Sendung zittern. Die Emotionen waren beiden ins Gesicht geschrieben.
Dann die Erlösung - für Stefan Petzner, er ist weiter. Sunnyi Melles leider draußen. Das nahm die Burgschauspielerin so mit, dass sie sofort den Ballroom verließ. Zurück blieb ihr Tanzpartner Florian Vana, der sich tapfer den Medien stellte.
"Es ist Teil des Spiels, einer muss gehen, einer muss den Anfang machen. Es hat leider nicht gereicht, wir haben unser Bestes gegeben und ich hoffe, es war trotzdem eine Show, die in Erinnerung bleibt", so Vana. "Ich denke Sunnyi wird schon klarkommen, sie braucht halt jetzt ihre Zeit das zu verarbeiten. Sie hat sich sehr, sehr gefreut und in das Projekt hineingesteigert. Sie hat wirklich ihr Bestes gegeben, Tag und Nacht trainiert und wie gesagt, manchmal klappt's, manchmal klappt's nicht. Das hat man halt nicht ganz in der Hand.
Auch Juror Dirk Heidemann (feiert heuer sein 40 Jahre Trainer-Jubiläum) fand ihren Show-Aus sehr schade. „Ich glaub, dass die Sunnyi Melles sich wirklich verbessern wollte und sehr hart an sich gearbeitet hat. Wie auch ihr Tanzpartner. Ich habe auch das Gesicht der beiden gesehen und dachte mir nur, ,oh no', das tat mir sooo leid. War ja auch nicht unser aller Jurywertung. Natürlich hatte ihr Tanz Luft nach oben, aber es ist schon sehr, sehr schade und ich kann schon verstehen, dass sie dazu nichts sagen möchte. Weil sie dann doch vielleicht entsetzt ist von dem Ergebnis. Weil es eine Mischung ist aus dem was eine Fachjury sagt und was dann ein Land sagt. Und ein Land ist dann schon auch repräsentativ für eine Sympathie für sie als Künstlerin, oder nicht. Und das schmerzt dann natürlich sehr, vor allem, wenn man ein sensibler Schauspieler ist", so der Juror.
Auch Vanas Tanzkollege Thomas Kraml (er brillierte mit Lizz Görgl und tanzte sich mit ihr auf Platz Eins der Jurywertung) zeigte sich bitter enttäuscht, dass sein Freund nicht mehr mit dabei ist. Im Interview wurde er sogar so emotional, dass fast Tränen flossen. "Ein zweischneidiges Schwert heute, wir sind natürlich sehr, sehr happy, aber im Moment bin ich ein bisschen traurig, weil's mit dem Flo einen guten Freund und ganz lieben Kollegen erwischt hat."
Drauf angesprochen wurde auch Vana emotional. "Wir kennen uns alle sehr, sehr lange, wir sind eine große Familie und natürlich freuen wir uns und leiden miteinander."
Große Gefühle, aber die der Freude, zeigte auch Ex-Politiker Stefan Petzner - knapp aber doch weiter. "Mein Herz war echt in der Hose, weil die das dramaturgisch ja endlos in die Länge ziehen, man glaubt, es dauert Stunden bis die endlich den Namen verkünden. Dann natürlich Riesen-Freude, Riesen-Erleichterung. Vor allem auch für meine Tanzpartnerin Rosi, die sich wirklich abmüht mit mir. Es ist einfach nicht zu erwarten, dass aus einem Stefan Petzner in nur vier Wochen ein Fred Astaire wird. Aber, ich bemüh mich sehr. Ich weiß, dass es nicht perfekt ist, ich nehme die Kritik der Jury sehr ernst."
Der nächste Tanz wird für die beiden übrigens der Tango. "Ich befürchte da werden wir wieder das Rechts-Links-Problem haben, das hatten wir schon letzte Woche", grinste Rosi Wieland verschmitzt.
Mega-Erleichterung auch beim Comedian Soso Mugiraneza, der ja mit einem vermeintlichen Rassismus-Skandal im Vorfeld für viel Gesprächsstoff sorgte.
Das Publikum wählte ihn und seine Partnerin Helene Exel weiter in die nächste Runde. Und das obwohl, Juror Balázs Ekker nicht mit Kritik sparte. "Die Emotionen mehr in den Tanz stecken", war sein Rat.
"Ich bin sehr erleichtert, die Woche war nicht so leicht für uns, aber trotzdem haben wir es geschafft weiterzukommen". meinte Soso. Viel miteinander reden hätte genützt, die Unstimmigkeiten aus der Welt zu schaffen. "Wir sind Profis, Tanzen ist hier das Thema und wir stellen das Tanzen wieder in den Mittelpunkt", so seine Partnerin Helene Exel. Als nächstes steht für die beiden eine Samba an. "Ja, ja, die Hüfte, da kommen dann wieder die Probleme. Aber vielleicht werden wir diesmal einfach mehr üben", lachte Soso dazu.
Gar keine Probleme hatte der "Tänzer der Herzen" Michael Schottenberg. Er fegte spritzig mit Conny Kreuter übers Parkett. Juror Balázs Ekker hatte nur lobende Worte für ihn. Außer: "Ich wünsche mir nur eines, dass das Bäuchlein ein bisschen weniger wird."
Souverän meisterten auch Peter Hackmair und seine Partnerin Julia Burghardt das glatte Parkett. "Der beste Allrounder", urteilte Juror Dirk Heidemann.
Sehr gut unterwegs waren auch Virginia Ernst und Alexandra Scheriau, sowie Martin Leutgeb und Manuela Stöckl. "Ich bin immer so aufgeregt, ich weiß auch nicht. Ich werde immer schneller beim Tanzen. Ich glaub ich bin dann einfach froh, wenn's vorbei ist", lachte Leutgeb, der übrigens auch das perfekte Rezept hat, damit es ja nicht zu Reibereien mit seiner Tanzpartnerin kommt. "Ich tu einfach immer alles, was Manuela sagt und dann gibt's keine Probleme. Es ist ja bei den Frauen generell so, sie wollen in allem Recht haben und das ist auch bei uns in unsere Beziehung so. Der Mann gibt der Frau Recht und dann haben wir keine Probleme", grinste er frech.
Gar keine Probleme hatte auch Boxerin Nicole Wesner, die Spannendes zu erzählen wusste. Nämlich, dass viele berühmte Kampfsportler einen tänzerischen Hintergrund haben. "Bruce Lee war Cha-Cha-Cha-Lehrer. Wassyl Lomatschenko wurde von seinem Vater aus dem Boxtraining komplett rausgenommen und sollte vier Jahre nur tanzen und dann anschließend wieder zum Boxen zu kommen. Mittlerweile ist er eine lebende Legende, er hat zweimal Olympisches Gold geholt und gehört zu den besten Boxern der Welt. Auch Paige VanZant, eine sehr bekannte Mixed Martial Arts-Kämpferin, hat bei ,Dancing With the Stars' Platz zwei ertanzt. Eine volle Motivation", so Wesner.
Gesprächsthema waren diesmal auch die harten Jurywertungen samt Kommentaren nicht nur von Balázs Ekker, sondern diesmal auch von Karina Sarkissova. "Jeder Opa im Sanatorium tanzt energischer als Sie", sagte sie zum Beispiel zu Stefan Petzner. Sie gab ihm dann auch nur einen Punkt, genau wie übrigens auch Ekker.
Hier alle Jurypunkte von den beiden Tänzen aus der 1. und der 2. Show im Überblick:
1. Lizz & Thomas - gesamt 56 Punkte
2. Michael & Conny - gesamt 53 Punkte
3. Martin & Manuela - gesamt 52 Punkte
4. Nicole & Dimitar - gesamt 51 Punkte
5. Virginia & Alexandra - gesamt 47 Punkte
6. Peter & Julia - gesamt 43 Punkte
7. Sunnyi & Melles - gesamt 38 Punkte - musste leider die Show verlassen
8. Soso & Helene - gesamt 32 Punkte
9. Stefan & Roswitha - gesamt 20 Punkte
Auch kommenden Donnerstag wird es wieder um 18.45 Uhr auf schauTV einen Tanz-Talk geben.
Der letzte Tanz-Talk mit Fadi Merza hier zum Nachsehen: