Adelsexperte: Prinz Harry am Todestag der Queen von William ignoriert
Prinz Harry stand seiner Großmutter Queen Elizabeth II. eigenen Angaben zufolge stets sehr nahe. In den letzten Stunden der im September 2022 verstorbenen Monarchin sei er laut dem britischen Adelsexperten und Autor Omid Scobie aber über ihren Gesundheitszustand im Unklaren gelassen worden. Scobie beschreibt laut dem US-People-Magazin in seinem Ende November erscheinenden neuen Buch "Endgame" Harrys Reise zum Sterbebett der Königin.
Harry am Todestag der Queen allein gelassen
Harry und Ehefrau Meghan, die ihren Lebensmittelpunkt inzwischen in den USA haben, hatten sich zufällig in Großbritannien befunden, als sich der Gesundheitszustand der Queen verschlechterte und ihre von ihren Ärzten zur Ruhe geraten wurde. Kurz darauf - es war der 8. September - verkündete der Palast, dass sie im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben ist. Bis zu jenem Tag sollen Harry und Meghan nicht gewusst haben, dass der Buckingham-Palast bereits die letzten Stunden der Königin und die ersten Tage der neuen Ära der Monarchie plante - bis Harrys Telefon geklingelt habe. Es habe sich um eine unbekannte Nummer gehandelt. Normalerweise ignorierte er diese, schreibt People unter Berufung auf Scobie, der als Vertrauter von Harry und Meghan gilt.
"'Du solltest rangehen'", sagte Meghan zu ihm. Kurz bevor es aufhörte, nahm er den Hörer ab. Harry hatte in diesem Jahr noch nicht viel mit seinem Vater gesprochen, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Spannungen zwischen Vater und Sohn. Charles teilte ihm mit, dass er und Camilla im Begriff seien, Dumfries House in Richtung Balmoral zu verlassen, wo Prinzessin Anne bereits an der Seite der Königin war. Er forderte Harry auf, sich sofort auf den Weg nach Schottland zu machen.
William, mit dem Charles gerade gesprochen hatte, war angeblich dabei, die Reise zu arrangieren. Harry schickte seinem Bruder eine Textnachricht, in der er ihn fragte, wie er und Kate nach Schottland kommen würden und ob sie zusammen reisen könnten.
"Keine Antwort", heißt es in dem vorab veröffentlichen Ausschnitt aus "Endgame".
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Harry sei schließlich darüber informiert worden, dass William bereits einen Flug mit Prinz Andrew, Prinz Edward und dessen Frau Sophie organisiert hatte. Es sei ihm aber nicht gelungen, Kontakt mit ihnen aufnehmen, um sich ihnen anzuschließen. "Es war sehr beunruhigend, das mitzuerleben", habe eine Harry nahestehende Quelle Scobie gesagt. "Harry war dabei völlig auf sich allein gestellt."
Das Auto mit Prinz William am Steuer und Andrew, Edward und Sophie auf den Sitzen kam um 17.05 Uhr Ortszeit auf Schloss Balmoral an. Harry hatte es Medienberichten zufolge knapp nicht mehr geschafft, sich von seiner Großmutter zu verabschieden. Als er an ihrem Sterbett eintraf, soll sie bereits tot gewesen sein.
Zum Zeitpunkt des letzten Atemzugs war Harrys Flieger dorthin noch in der Luft. Eine letzte Umarmung oder gar eine endgültige Versöhnung ist ihm damit verwehrt geblieben.
Dass es anderen Royals genauso ging, sickerte in der britischen Presse erst deutlich später durch. Als letzter kam Harry in Balmoral an, als Erster brach er am Morgen danach wieder auf. Meghan blieb dem schottischen Landsitz gleich ganz fern. Dies habe das Paar entschieden, weil auch Kate wegen der Kinder zu Hause geblieben war, hieß es aus Insider-Kreisen des Paares. Andere munkeln, Meghan sei explizit nicht erwünscht gewesen, wie etwa die Daily Mail breit berichtete.
"William hat ihn ignoriert", so eine Quelle zu Scobie. "Er wollte seinen Bruder eindeutig nicht sehen." Prinzessin Eugenie habe sich schließlich bei Harry gemeldet, um zu erfahren, ob er mehr Informationen über ihre Großmutter habe. Sie habe von einem anderen Familienmitglied gehört, dass es "Zeit" sei, selbst aber nicht mehr gewusst.
Obwohl die britische Monarchin über keine politische Macht verfügte, galt sie als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Mit unbedingtem Pflichtbewusstsein und Beständigkeit führte sie das Land durch große Veränderungen hindurch.
"Granny" Elizabeth hatte in Harrys Herz einen besonderen Platz. Während der Royal über die Queen und auch Prinz Philip liebevoll Anekdoten teilte, warf Harry seinem Vater Charles etwa in einem weltweit beachteten Fernsehinterview mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey vor, ihn finanziell abgeschnitten zu haben und seine Anrufe nicht zu beantworten.
In dem legendären Gespräch mit Winfrey unterstellten Meghan und Harry dem Königshaus außerdem Rassismus und mangelnde Unterstützung - und nahmen im Nachhinein die Queen aus der Schusslinie. Sie sei auf keinen Fall der "Racist Royal", den sie namentlich nicht konkret benennen wollten. Vater Charles bekam von seinem Sohn keinen solchen Freifahrtschein. Auch in seinen heuer erschienenen Memoiren "Spare" erhob er Vorwürfe gegen seine Familie.