Sport/Wintersport

Zwei Hitzköpfe im Play-off-Kampf

Man hat den Eindruck, Benoît Gratton ist in Play-off-Spielen bis unter den Helm mit Schwarzpulver gefüllt. Immer schon war der Kanadier bei den Vienna Capitals als Hitzkopf bekannt. Doch im Viertelfinalduell mit Villach steht der 37-Jährige scheinbar in einem Funkenregen an Provokationen.

"Ich denke, ihr Trainer (Anm. Hannu Järvenpää) hat McBride auf mich angesetzt", sagte Gratton nach dem 2:5 am Sonntag in Villach. "Er versucht mich die ganze Zeit zu provozieren." Auch deshalb werde das dritte Duell am Dienstag zwischen seinen Caps und dem VSV (19.30, ServusTV) ein "großer Kampf".

Die Vorgeschichte

Die Nicklichkeiten zwischen Brock McBride und Benoît Gratton fallen seit Monaten auf. McBride spielte im Herbst 2012 mehrere Monate bei den Capitals, Trainer Tommy Samuelsson entschied sich dann aber für einen anderen Spieler und McBride wechselte zu Laibach. Von da an gab es immer gegenseitige Provokationen.

Am Freitag im ersten Duell stießen die beiden absichtlich mit dem Kopf aneinander, Gratton erlitt ein Cut an der Nase. Die Referees schickten beide auf die Strafbank. Am Sonntag reichte es Gratton, er warf in der Schlussphase vor McBride die Handschuhe weg und wollte den 27-Jährigen stellen. Doch dieser flüchtete auf die Villacher Bank. Gratton stapfte erzürnt auf die Strafbank.

Entwarnung bei Rotter

Interessant wird heute auch, wie Villach-Tormann Jean-Philippe Lamoureux auftritt. Der Amerikaner bekam im ersten Duell sechs Strafminuten und provozierte mit einer theatralischen Schwalbe während des Wiener Torjubels am Sonntag eine Strafe gegen die Capitals. Philippe Lakos, der Wiener Ordnungshüter in der Defensive, sagte dem Villacher daraufhin seine Meinung. Für heute kündigte er an: „Sollen sie doch spielen wie sie wollen. Wenn wir so agieren, wie wir es können, dann gewinnen wir sicher.“ Entwarnung gab es bei Caps-Stürmer Rafael Rotter, der sich am Knie verletzte und mit Schmerzen weiterspielte. Nach den Untersuchungen ist sein Einsatz am Dienstag wahrscheinlich.

Villach-Trainer Hannu Järvenpää ist jedenfalls optimistisch: "Wenn wir in Wien genauso aufmerksam und intensiv spielen wie am Sonntga, dann haben wir eine gute Chance." Verzichten muss der Finne weiterhin auf Markus Peintner, der wegen eines eingeklemmten Nerves im Rücken seit zwei Wochen kein Spiel mehr bestritten hat.