Slowenien war besser: Österreichs Adler fliegen am Kulm zu WM-Silber
Endlich hatte man am Kulm dieses Wochenende auch Wetterglück, Sturm und Regen machten Pause. Beim Teamfliegen am letzten Tag der WM lachte die Sonne und streikte der Wind. Das österreichische Quartett zählte zusammen mit Slowenien und Deutschland zu den Favoriten auf den Titel. Österreich vor allem wegen Stefan Kraft. Der war im Einzel nach zwei Flügen nur Zweiter gewesen, konnte am Samstag aber mit einem (zeitlich) späten dritten Flug doch noch den Titel holen. An Feiern war aber im Teamhotel nicht zu denken, stand doch noch der Teambewerb am Sonntag auf dem WM-Programm.
Ruhe im Teamhotel
Aber Kraft machte seine abklingende Verkühlung und das harte Programm seit Weihnachten zu schaffen. Der 30-Jährige sagte: „Ich habe überhaupt nicht gefeiert. Hätte ich zwei Bier getrunken, hätte ich wahrscheinlich schon zwei Promille gehabt. Ich war echt fertig am Abend und bin früh im Bett gelegen und habe mir mit Michi eine Serie angeschaut zum runterkommen. Das hat in mir schon die ganze Nacht gearbeitet.“
Michi ist Stefan Krafts Team- und Zimmerkollege Michael Hayböck. Der war gestern in seiner Gruppe einer der Besten, seine 228 Meter wurden nur vom Slowenen Kos mit 231 Meter überboten. Manuel Fettner verlor trotz 218,5 Metern auf Deutschland und Slowenien. Hörl brachte dann Österreich auf Platz zwei, weil Leyhe patzte. Aber Domen Prevc baute mit 232 Meter die Führung für die Slowenen aus. Kraft (218,5) hielt Wellinger in Schach, nicht aber Timi Zajc (226,5).
Verzweifelter Angriff
„Im ersten Durchgang haben wir die Punkte liegen gelassen, den zweiten haben wir, glaube ich, eh gewonnen“, sagte Stefan Kraft nach dem Bewerb. Hayböck verkürzte den Rückstand mit 224,5 Metern enorm (Kos kam nur auf 208). Peter Prevc war nur leicht besser als Fettner. Domen Prevc war um 17 Meter weiter als Hörl. Das war es dann. Kraft landete bei 221,5 Metern, aber Zajc konnte es sich erlauben, bei 202 Metern abzubrechen. Slowenien holte sich mit 26,5 Punkten Vorsprung Gold vor Österreich. Deutschland gewann Bronze mit 39 Punkten Rückstand.
„Ganz zufrieden bin ich nicht. Wir haben ein Paar Fehler eingebaut. Wir sind noch einmal nahe gekommen. Es sind Kleinigkeiten, aber mit Silber können wir leben“, sagte Kraft.