Sport/Wintersport

Die Gelben Trikots sind in österreichischer Hand

Ginge es nach Ernst Vettori, dann müsste für die Nordische WM in Falun (18. 2. bis 1. 3.) schleunigst noch ein Bewerb ins Programm genommen werden. "Ein Teamspringen bei den Damen wäre keine schlechte Sache", meint der Nordische Direktor beim ÖSV. "Schade, dass es das noch immer nicht gibt."

Man muss den Reformeifer von Vettori verstehen. Seine Springerinnen haben gerade die Lufthoheit im Weltcup und in einem Mannschaftsbewerb wären die Österreicherinnen in diesem Winter wohl nur schwer zu biegen. Erste (Daniela Iraschko-Stolz), Vierte (Jacqueline Seifriedsberger), Sechste (Eva Pinkelnig), Achte (Chiara Hölzl) – das war die beeindruckende Bilanz der ÖSV-Adlerinnen am Sonntag in Oberstdorf – das ist das beste österreichische Mannschaftsergebnis in dieser noch sehr jungen Sportart.

Grande Dame

Daniela Iraschko-Stolz sticht aus dem starken Team noch hervor. Die 31-Jährige ist so etwas wie die Grande Dame des Damen-Skispringens und sie ist vor allem die letzte Springerin der Gründer-Generation, die es noch mit den jungen Wilden aufnehmen kann. Was heißt aufnehmen? Iraschko-Stolz lässt die aufstrebende Konkurrenz immer noch alt aussehen. Mit ihren zwei Tagessiegen in Oberstdorf sprang die Steirerin auch ins Gelbe Trikot der Weltcupführenden.

Der Höhenflug der österreichischen Skispringerinnen ist auch dem neuen Trainer zu verdanken. Andreas Felder hat den ÖSV-Damen auf die Sprünge geholfen, mit teils unkonventionellen Methoden, aber auch mit einem Gespür für Talente. Felder war es, der Eva Pinkelnig entdeckt hat, eine Vorarlbergerin, die das Skispringen bis vor zwei Jahren nur vom Hörensagen kannte. Ohne Weltcuppraxis hatte Felder die spätberufene 26-Jährige in den A-Kader befördert, heute ist Pinkelnig als Weltcupzehnte bereits eine fixe Größe. "Die Entwicklung der Damen bereitet mir viel Freude", sagt Sportdirektor Vettori

Starke Herren

Über seine Springer kann er sich freilich auch nicht beklagen. Seit Sapporo haben die Österreicher nun erstmals in diesem Winter auch bei den Herren in der Nationenwertung die Nase vorne. Was dabei beeindruckt: Fast zwei Drittel aller Zähler gehen auf das Punktekonto von Weltcupleader Stefan Kraft und Michael Hayböck.